Kiew weist Putin-Forderung nach "Pufferzone" deutlich zurück
Der Herrscher im Kreml legt mit immer neuen Vorstößen offen, dass er an einem zeitnahen Frieden kein Interesse hat. An der ukrainisch-russischen Grenze will er jetzt eine Pufferzone schaffen. Kiew hält nichts von der "neuen aggressiven Forderung".
Die Ukraine weist den Plan von Kremlchef Wladimir Putin, eine Pufferzone an der Grenze zu schaffen, entschieden zurück. "Diese neuen aggressiven Forderungen sind eine klare Absage an Friedensbemühungen und zeigen, dass Putin der einzige Grund für das andauernde Töten ist und bleibt", schrieb Außenminister Andrij Sybiha auf X. Zuvor hatte Putin nach seinem Besuch in der monatelang teils von ukrainischen Truppen kontrollierten westrussischen Region Kursk die Schaffung einer Sicherheitszone "entlang der Grenze" angekündigt.
Wo genau die Zone verläuft, wie lang sie sein und wie tief in die Ukraine sie reichen soll, sagte er nicht. "Unsere Streitkräfte sind dabei, diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, die Arbeit ist im Gange", sagte Putin.
Der ukrainische Außenminister Sybiha erklärte daraufhin, Putin müsse mehr Druck bekommen, um diesen Krieg zu beenden. Ministeriumssprecher Heorhij Tychyj meinte, dass Putin die Pufferzone auf eigenem Gebiet errichten könne.
Putin hatte die Region Kursk nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im August vorigen Jahres für befreit erklärt und in dieser Woche auch selbst besucht. Dagegen warf die Ukraine Putin Lügen vor; Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte mehrfach, dass seine Truppen noch Stellungen im Gebiet Kursk und in der benachbarten Region Belgorod hielten. Im August hatte Selenskyj als konkretes Ziel für den Vorstoß seiner Truppen in der Region Kursk ebenfalls "die Schaffung einer Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors" genannt.
Putin ordnete auch an, alsbald ein umfassendes Programm auszuarbeiten, um den Wiederaufbau der durch Kämpfe betroffenen Grenzregionen einzuleiten. Neben den Gebieten Kursk und Belgorod geht es dabei auch um die Region Brjansk. Die grenznahen Regionen stehen fast täglich unter Beschuss der ukrainischen Seite, die vor allem Drohnen einsetzt. Immer wieder erreichen ukrainische Drohnen auch Regionen, die weit von der Frontlinie und der Grenze entfernt sind.