Bauer zieht Hut

Für Marcel Bauer gab es eins auf die Mütze – und der Linkenpolitiker will sein Los akzeptieren, zumindest vorerst. Bauer hatte gleich zweimal den Bundestag verlassen müssen, weil er seine Kopfbedeckung nicht absetzen wollte. Nun muss er bis auf Weiteres unbemützt ins Parlament. Ganz aufgeben will er seine heiß geliebte Baskenmütze nicht. Das geht aus einer Erklärung hervor, die dem SPIEGEL vorliegt.

»Für mich gehört sie zu meiner politischen Arbeit«, so Bauer. Er verstehe nicht, wieso er sie bei seinen Haustürgesprächen, nicht aber im Plenarsaal tragen dürfe. Er werde auf die Kopfbedeckung im Plenum verzichten, warte aber darauf, dass sich die rechtliche Lage dazu klärt. Der gesamte Vorgang stößt weiter auf sein Unverständnis: »Meiner Auffassung nach greift eine Baskenmütze nicht die Würde des Bundestags an.«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hatte Bauer zunächst gebeten, die Mütze abzusetzen und an die »Gepflogenheit im Haus« erinnert. Bauer ging zwar, kam wenig später aber zurück. Mit Mütze. Parlamentsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) verwies ihn der Plenarsitzung.

Baskenmützen sind politisch nicht bedeutungslos. Baskische Nationalisten trugen sie etwa im 19. Jahrhundert. Der radikale Revolutionär Che Guevara machte sie in den 1960er-Jahren weltweit bekannt. Im Bundestag bescherte sie nun dem bis dahin eher unbekannten Forstwirt viel Aufmerksamkeit.

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