Neues Medikament könnte Behandlung schwerer Asthmafälle verbessern
Allein in Deutschland haben mehrere Millionen Menschen mit Asthma zu kämpfen. Ein Medikament macht nun Hoffnung auf eine bessere Behandlung schwerer Asthmaerkrankungen. Das geht aus einer Studie eines Teams des King’s College in London hervor, die im Fachmagazin »The Lancet Respiratory Medicine« erschienen ist.
Für die Studie begleiteten die Wissenschaftler nach eigenen Angaben mehr als 300 Patienten, denen ein Jahr lang alle vier Wochen das Medikament Tezepelumab injiziert wurde. Tezepelumab ist eine Art Antikörper, der ein Protein blockiert, das mit Entzündungen der Atemwege in Verbindung steht. Es ist in Europa seit ein paar Jahren zugelassen für die Behandlung von Asthma, das sich nur schwer kontrollieren lässt.
Nebenwirkungen von Steroidtabletten vermeiden
Die monatliche Injektion habe 90 Prozent der Patienten mit schwerem Asthma geholfen, heißt es nun. Die Patienten hätten die tägliche Einnahme von Steroidtabletten zur Behandlung ihres Asthmas reduzieren können. Diese Steroidtabletten können den Wissenschaftlern zufolge langfristige Nebenwirkungen haben, etwa Osteoporose, Diabetes und eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Diese Nebenwirkungen könnten künftig möglicherweise durch die Tezepelumab-Injektion vermieden werden.
Die Behandlung mit Tezepelumab habe außerdem zu einer deutlichen Verbesserung der Asthmasymptome, der Lungenfunktion und der allgemeinen Lebensqualität geführt, teilt das King’s College weiter mit. Während der Studie hätten zwei Drittel der Patienten keine Asthmaanfälle mehr gezeigt. Diese Verbesserungen hätten sich bereits zwei Wochen nach Beginn der Behandlung gezeigt und während der gesamten Studiendauer angehalten.
Die Studie sei ein »wichtiger Fortschritt für Patienten mit der schwersten Form von Asthma«, sagte Forscher David Jackson. Samantha Walker, Forschungschefin der britischen Wohltätigkeitsorganisation Asthma + Lung UK erklärte: »Dies ist eine unglaublich ermutigende Entwicklung für die Zukunft der Asthmabehandlung, die das Leben von Menschen mit schwerem Asthma verändern könnte.«
Die Teilnehmer der Studie hatten den Angaben zufolge eine Diagnose für schweres Asthma und wurden aus 68 klinischen Zentren in elf Ländern ausgewählt, auch aus Deutschland. Die Teilnehmer hätten alle vier Wochen Tezepelumab injiziert bekommen. Dazu füllten sie nach 28 und 52 Wochen Fragebögen zu ihren Asthmasymptomen und Medikamenten aus.