Deutscher soll zum Mond fliegen

Ein deutscher Astronaut soll zum Mond fliegen. Das hat Raumfahrtministerin Dorothee Bär bei der Ministerratstagung der Europäischen Weltraumorganisation in Bremen verkündet. Der Astronaut wäre der erste Europäer, der die Erdumlaufbahn verlässt. »Der erste Europäer, der das erleben wird, wird ein Deutscher sein«, sagte Bär. Es ist jedoch davon auszugehen, dass es sich bei der Mission um einen Flug zum Mond, aber wohl nicht um eine Mondlandung handeln wird. Bis die Mission verwirklicht wird, könnte es zudem noch Jahre dauern.

Welcher deutsche Astronaut für die Mission ausgewählt wird, ist derweil noch unklar. »Das werden wir sehen. Auf jeden Fall ist die Auswahl klein«, sagte Ministerin Bär. Infrage kommen der 49 Jahre alte Alexander Gerst sowie der 55 Jahre alte Matthias Maurer, die beide bereits auf der Internationalen Raumstation ISS gearbeitet haben.

»Nach über 50 Jahren ist es wirklich an der Zeit, dass wir uns dem Mond wieder nähern. Da ist es großartig, dass jetzt auch endlich ein Europäer und vor allem auch ein Deutscher dabei sein wird«, sagte Bär. Sie verwies darauf, dass deutsche Module bei der Artemis-Mission ohnehin unerlässlich seien.

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Auch Frankreich und Italien sollen zum Mond

Esa-Chef Josef Aschbacher sagte: »Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die auf einer Mondmission fliegen werden, Esa-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden.« Zuerst sei Deutschland an der Reihe.

Die USA wollen mit dem Artemis-Programm wieder Astronauten zum Mond bringen. In der ersten Jahreshälfte 2026 sollen vier US-Astronauten bei der rund zehntägigen Mission Artemis 2 den Mond umrunden. 2027 sollen bei Artemis 3 nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder Astronauten auf dem Mond landen. Artemis 4 ist bisher für 2028 anvisiert, Experten rechnen allerdings mit Verschiebungen – erst ab dieser Mission könnte ein Deutscher mit dabei sein.

US-Präsident Donald Trump, der das kostspielige Programm einst selbst ins Leben rief, könnte es allerdings vorher kippen. Denn mittlerweile blickt Trump Richtung Mars. Gemunkelt wird, dass er die eigens für Artemis entwickelte SLS-Rakete einstampfen könnte. Mit ihr sollen zentrale Elemente der geplanten »Gateway«-Mondstation und die Crews in Mondnähe kommen.

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa ist am Artemis-Programm beteiligt. Sie liefert mit dem im Bremer Airbus-Werk gefertigten europäischen Servicemodul eine wichtige Komponente des »Orion«-Raumschiffs, das die Astronauten in die Mondumlaufbahn bringen soll. Gemeinsam wollen die Raumfahrtbehörden auch die Mondstation bauen. »Gateway« soll den Mond umkreisen, ähnlich wie die ISS die Erde.

Abgemacht ist im Zuge dessen schon seit Längerem, dass drei Esa-Astronauten auf Artemis-Flügen Richtung Mond mitfliegen – zunächst zu »Gateway«, eine Astronautin oder ein Astronaut später auch auf den Mond. Konkret soll je ein Europäer bei den Missionen Artemis 4 und Artemis 5 dabei sein. Ein weiterer Platz ist noch nicht für einen bestimmten Flug vergeben. Die Esa verfügt derzeit über sechs aktive Astronautinnen und Astronauten sowie zwei Projektastronauten mit All-Erfahrung. Fünf weitere Karriereastronauten wurden 2022 vorgestellt.

Neben Deutschland können sich nun auch Frankreich und Italien freuen. Die beiden Raumfahrtnationen bekommen für einen ihrer Esa-Astronauten ebenfalls ein Ticket Richtung Mond. Deutschland, Frankreich und Italien sind die größten Beitragszahler der Esa, weshalb es nicht ganz überraschend ist, dass die Länder bei den Mondflügen zum Zug kommen sollen.

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