»Alles auf Sieg« – Deutsche Handballerinnen vorzeitig in der Hauptrunde

Die deutschen Handballerinnen haben den Einzug in die Hauptrunde der Weltmeisterschaft in Deutschland und den Niederlanden vorzeitig perfekt gemacht. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch setzte sich im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe C gegen Außenseiter Uruguay 38:12 (15:7) durch. Zum Auftakt hatte es ein 32:25 gegen Island gegeben.

Vor 5.527 Zuschauerinnen und Zuschauern in Stuttgart waren die Rückraumspielerinnen Nieke Kühne und Nina Engel mit jeweils sieben Toren beste Werferinnen für die DHB-Auswahl, die nach dem 32:25-Auftaktsieg gegen Island 4:0 Punkte auf dem Konto und das Weiterkommen damit bereits sicher hat.

Ein starker Rückhalt war zudem Torfrau Sarah Wachter, die unter anderem zwei Siebenmeter parierte.

Pause für Rückraum-Ass Vogel

Im Duell mit dem Außenseiter konnte Gaugisch die leicht erkältete Emily Vogel schonen. Für die routinierte Rückraumspielerin rückte Annika Lott nach überstandener Schulterverletzung in den Kader.

Zwar ließ sich die DHB-Auswahl gleich beim ersten Angriff von den Südamerikanerinnen düpieren. Doch danach lief alles nach Plan. »Wir wollen unser Spiel durchdrücken«, hatte der Bundestrainer kurz vor dem Anpfiff die Marschroute vorgegeben. Und das taten seine Spielerinnen. Mit einem 5:0-Lauf sorgte der WM-Gastgeber früh für klare Verhältnisse.

Wer auf ein Torfestival gehofft hatte, musste sich aber noch gedulden. Denn zunächst führten Unkonzentriertheiten in Angriff und Abwehr dazu, dass Uruguay beim 5:4 wieder dran war. In dieser Phase agierte die deutsche Auswahl zu hektisch, zudem wurden viele freie Würfe vergeben.

Die jungen Spielerinnen drehen auf

Nach knapp 19 Minuten – zu diesem Zeitpunkt standen erst magere sieben Treffer zu Buche – durfte Lott erstmals im Turnier ran. Zudem kamen die Youngster Kühne (21) und Engel (22). Das Rückraumtrio sorgte für mehr Tempo und Durchschlagskraft. So ging es mit einem Acht-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel drehten die DHB-Frauen dann auf. Mit ihrer Spielfreude begeisterten sie die Fans, die Tor um Tor bejubeln durften. Vor allem Kühne war kaum zu bremsen.

Was die Spielerinnen »auf der Platte gelassen haben, das war wieder richtig cool«, sagte Kapitänin Antje Döll. »Unsere jungen Wilden, die nicht zu bremsen sind« seien dabei »genauso wichtig wie unsere Torhüterinnen, die wahnsinnig viel Ruhe ausstrahlen von hinten«, freute sich die Anführerin.

Im Gruppenfinale am Sonntag (18.00, TV: Sporteurope.TV) wartet mit Serbien nun aber ein anderes Kaliber auf die DHB-Frauen: Im Duell um den ersten Platz in der Vorrundengruppe C geht es immerhin gegen den WM-Zweiten von 2013, der seine zweite Partie mit 27:26 gegen Island gewann und der bislang stärkste Kontrahent werden dürfte.

Gegen Serbien kennt Döll dennoch nur eine Devise: »Alles auf Sieg«, sagte die 37-Jährige, »es gibt nur die zwei Punkte für uns«. Ziel des Verbands ist immerhin die erste WM-Medaille seit Bronze 2007.

Den Spielplan zur Handball-WM finden Sie hier.

Torhüterin Sarah Wachter jubelt

Foto: Marijan Murat / dpa

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