Trump versichert: kein Deal ohne die Ukraine

Fast sieben Stunden dauert der Flug des US-Präsidenten nach Alaska. An Bord der Air Force One erläutert Trump, wie er seine Rolle im Ukraine-Krieg versteht. Er und Kremlchef Putin hätten gemeinsam, dass beide "kluge Kerle" seien.

US-Präsident Donald Trump hat erneut versichert, dass er mit Kremlchef Wladimir Putin keine Vereinbarungen ohne Einbezug der Ukraine treffen wird. Zwar werde er mit Putin bei dem weltweit beachteten Treffen in Alaska am Abend mitteleuropäischer Zeit auch über den "Austausch" von Gebieten in der Ukraine reden, doch keine Entscheidungen treffen.

"Ich muss die Ukraine die Entscheidung treffen lassen, und ich denke, sie wird eine vernünftige Entscheidung treffen. Ich bin aber nicht hier, um für die Ukraine zu verhandeln", sagte Trump vor Reportern in der Air Force One. Trump beschrieb seine Rolle darin, Putin an den Verhandlungstisch zu bringen.

Zudem betonte Trump seine Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten in der Ukraine-Frage. Putin bezeichnete er unterdessen als "klugen Kerl" - ein solcher sei er aber ebenfalls. "Es herrscht auf beiden Seiten großer Respekt", so Trump, der betonte, dass Putin zahlreiche Wirtschaftsbosse aus Russland mitbringe und großes Interesse an einer Zusammenarbeit mit den USA habe. Falls Putin aber keinen Frieden in der Ukraine anstrebe, drohte der US-Präsident mit schweren wirtschaftlichen Konsequenzen für Moskau.

"Ich glaube, es schadet ihm"

Trump zeigte sich zuversichtlich mit Blick auf die Gespräche: "Daraus wird etwas entstehen." Die anhaltenden russischen Angriffe in der Ukraine wertete er als Verhandlungstaktik: "Putin glaubt, das gäbe ihm Stärke in den Gesprächen, ich glaube, es schadet ihm", sagte Trump.

Während des Fluges machte Trump klar, dass er seine eigenen Vorstellungen mit Blick auf das Treffen in Alaska zu einer Waffenruhe in der Ukraine verfolgt. "Europa sagt mir nicht, was ich zu tun habe", sagte Trump. Auf die Frage, was das Treffen zu einem Erfolg machen würde, sagt Trump: "Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß es nicht. Es ist nichts in Stein gemeißelt. Ich möchte bestimmte Dinge. (...) Ich will einen schnellen Waffenstillstand. (...) Ich werde nicht glücklich sein, wenn das nicht heute geschieht. (...) Ich möchte, dass das Töten aufhört."

Europäische Staaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten zuletzt wiederholt versucht, Trump Bedingungen für eine Einigung im Ukraine-Krieg aus europäischer Sicht zu nennen und gefordert, grundlegende europäische und ukrainische Sicherheitsinteressen müssten bei dem Gipfel in Alaska gewahrt bleiben.

Der US-Präsident ist derzeit auf dem Weg zum Gipfel mit Putin im US-Bundesstaat Alaska. "Hohe Einsätze", hatte Trump vor seinem Abflug in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben. Kurz darauf trat er den fast siebenstündigen Flug an Bord des Präsidentenflugzeugs Air Force One von Washington nach Anchorage in Alaska an.

Erstmals seit sieben Jahren kommen Trump und Putin in Alaska zu einem bilateralen Gipfel zusammen. Die Zukunft der Ukraine ist Hauptthema des Treffens auf einem US-Militärstützpunkt. Nicht eingeladen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

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