Selenskyj dankt Trump für "äußerst bedeutsame Aussage"
US-Präsident Donald Trump droht Moskau mit Zöllen sowie Sanktionen für russische Handelspartner. Der russische Präsident Wladimir Putin kann dem nur entgehen, wenn er mit der Ukraine über eine Waffenruhe verhandelt. Kiew applaudiert Trump für diese deutliche Ansage.
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat den von US-Präsident Donald Trump mit einem neuen Zollultimatum verschärften Druck auf Russland als wichtigen Schritt zum Frieden gelobt. Er sagte in seiner abendlichen Videobotschaft, Trump hätte eine "äußerst bedeutsame Aussage" getätigt. Russland tue alles, um den Krieg zu verlängern und der Ukraine zu schaden, so Selenskyj. "Jede Nacht gibt es Angriffe, ständige russische Versuche, der Ukraine zu schaden."
Frieden durch Stärke sei möglich, weil Russland die Sanktionen und die daraus entstehenden Verluste spüre, sagte Selenskyj. "Wir haben wiederholt betont - und alle Partner wissen das -, dass Sanktionen ein Schlüsselelement sind." Selenskyj erklärte, dass er zu weiteren Gesprächen mit Trump und der US-Administration bereit sei, "um diesen Krieg in Würde und mit dauerhaftem Frieden zu beenden".
Zuvor hatte der US-Präsident angedroht, die Frist für neue Zölle gegen Russlands Handelspartner zu verkürzen. War ursprünglich von 50 Tagen die Rede, so setzte der 79-jährige Trump Moskau nun eine Frist von "zehn bis zwölf Tagen". Sollte in der Zeit keine Einigung über eine Waffenruhe oder ein Friedensabkommen erreicht sein, würden Sanktionen gegen Russlands Handelspartner verhängt, kündigte er bei einem Treffen mit dem britischen Premier Keir Starmer an.
Mit Blick auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin zeigte sich Trump desillusioniert. "Ich dachte, das haben wir schon oft geklärt. Und dann geht Präsident Putin los und beginnt, Raketen auf eine Stadt wie Kiew abzufeuern und tötet viele Menschen in einem Pflegeheim", sagte er. "Ich bin enttäuscht von Präsident Putin, sehr enttäuscht."
Selenskyj kündigte in seiner Rede auch eine Stärkung des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU an. Mit einem entsprechenden Gesetz habe er speziell die Truppenstärke des Zentrums für Spezialoperationen erhöht. Diese Einheit gehöre zu den schlagkräftigsten bei der Verteidigung gegen die russische Invasion. Der SBU hatte Anfang Juni einen aufsehenerregenden Schlag gegen Russlands strategische Bomberflotte geführt. Auf Lkw geladene Drohnen hatten Militärflugplätze weit im russischen Hinterland angegriffen und dabei etwa ein Dutzend Bomber zerstört, mit denen Russland die Ukraine attackiert.