Bundeswehr meldet Rekordzuwachs bei neuen Soldaten

Die Werbekampagnen scheinen erfolgreich zu sein: Die Bundeswehr verzeichnet einen deutlichen Anstieg ihrer Rekruten. Besonders Freiwillige zeigen verstärkt Interesse. Angesichts der Bedrohung durch Russland und neuer Nato-Vorgaben muss die Armee allerdings in den nächsten Jahren auch rasant wachsen.

Die Bundeswehr vermeldet bei der Rekrutierung neuer Soldaten und anderem Personal Erfolge. Zum 21. Juli hätten rund 183.100 Soldaten Dienst geleistet und damit etwa 2000 mehr als im Vorjahresmonat, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Besonders stark fiel der Zuwachs bei den freiwillig Wehrdienstleistenden aus. Ihre Zahl stieg um rund 15 Prozent auf 11.350.

Angesichts der Bedrohung durch Russland und neuer Nato-Vorgaben soll die Armee allerdings in den nächsten Jahren auch rasant wachsen. Dabei kämpft sie wie andere Arbeitgeber auch damit, dass immer mehr ältere Beschäftigte in den Ruhestand gehen.

Die stehende Armee mit ihren aktiven Soldaten soll bis etwa Anfang der 30er Jahre auf rund 260.000 anwachsen. Dazu soll sich die Zahl der Reservisten auf 200.000 etwa verdoppeln. Dies soll in erster Linie durch das geplante neue Wehrdienstgesetz erreicht werden. Alle jungen Menschen sollen angeschrieben werden, damit sie einen Fragebogen zur Bereitschaft zum Dienst und Eignung ausfüllen. Männer müssen diesen zurückschicken, Frauen können es.

Der Dienst soll ab 2026 zunächst auf Freiwilligkeit beruhen und mindestens sechs Monate betragen. Im ersten Jahr sollen so 15.000 Rekruten gewonnen werden, in den folgenden Jahren mehr, bis 2029 etwa 100.000 ausgebildet sind. Geplant ist, den Gesetzentwurf Ende August im Kabinett zu beschließen. Er ist allerdings zwischen Union und SPD und auch innerhalb der Sozialdemokraten umstritten.

Gestiegenes Interesse am Militär

Dem Ministerium zufolge führte das gestiegene Interesse am Militär zu einem deutlichen Plus bei den Einstellungen. Bis zum 21. Juli habe es knapp 13.750 Einstellungen gegeben, rund 28 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies betreffe sowohl Zeit- und Berufssoldaten mit einem Plus von 26 Prozent als auch die freiwillig Wehrdienstleistenden mit einem Zuwachs von 31 Prozent. Auch im zivilen Bereich sei das Interesse an der Bundeswehr als Arbeitgeber gestiegen, was sich in einem Bewerbungsplus von rund 31 Prozent zeige.

Als Gründe für die Entwicklung nannte das Ministerium erfolgreiche Werbekampagnen sowie die allgemeine sicherheitspolitische Lage. Diese bewege die Menschen, sich bewusst für die Sicherheit Deutschlands zu engagieren. Das Ministerium geht davon aus, dass sich der positive Trend trotz der üblichen Schwankungen im Jahresverlauf fortsetzen wird.

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