Oscarpreisträger Sir Tom Stoppard ist tot

Der britische Oscarpreisträger Sir Tom Stoppard ist tot. Wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf seine Agentur United Agents berichtet, ist der Dramatiker und Drehbuchautor im Alter von 88 Jahren in seinem Zuhause in der englischen Grafschaft Dorset im Kreise seiner Familie gestorben. Stoppard schrieb nicht nur Theaterstücke, sondern auch Drehbücher für Hollywoodhits wie »Shakespeare In Love«. Er selbst hatte ebenfalls ein bewegtes Leben.

Geboren wurde Stoppard 1937 als Sohn eines jüdischen Arztes im heute tschechischen Zlín. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs floh die Familie nach Asien. Nach dem Tod des Vaters und der Wiederheirat der Mutter zog sie nach Großbritannien. Dort arbeitete Stoppard nach der Schule zunächst als Lokaljournalist, bevor er seine Liebe zu Dramen entdeckte.

Vier Tony-Awards und ein Oscar

1967 stellte er sein bekanntestes Bühnenwerk »Rosenkranz und Güldenstern sind tot« vor. Das Drama über die beiden Freunde Hamlets aus William Shakespeares berühmter Tragödie erhielt im Jahr darauf den Tony-Award als bestes Theaterstück. Eine Auszeichnung, die er auch für seine Werke »Travesties«, »The Real Thing« und für »The Coast of Utopia« erhalten sollte. Insgesamt wurde Stoppard siebenmal für einen Tony-Award nominiert.

Der Höhepunkt seiner Karriere war jedoch der Oscar-Gewinn: 1999 erhielt er zusammen mit Marc Norman den Oscar für das Drehbuch »Shakespeare In Love« mit Gwyneth Paltrow. Für Film und Fernsehen adaptierte er oft bekannte Romane wie »Enigma« (2001) und »Anna Karenina« (2012). 2014 schrieb er das Skript für den Kinostreifen »Tulpenfieber«, das auf dem gleichnamigen Roman von Deborah Moggach basiert.

Stoppard verbesserte »Indiana Jones«-Drehbuch

Er wurde außerdem gern von Hollywood angeheuert, um Drehbücher zu verbessern. So arbeitete er unter anderem an »Sleepy Hollow« und »Indiana Jones und der letzte Kreuzzug« mit. 1997 wurde er für seine Verdienste im Bereich der Literatur sogar von der verstorbenen Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.

Stoppard werde für »seine Werke, für ihre Brillanz und Menschlichkeit«, aber auch für »seine Großzügigkeit und seine tiefe Liebe zur englischen Sprache« in Erinnerung bleiben, heißt es in dem Statement seiner Agentur. Mit Stoppard zu arbeiten und ihn gekannt zu haben, sei eine Ehre.

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