Brasiliens Präsident Lula will Trump persönlich zur Klimakonferenz einladen
Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will nach eigener Aussage US-Präsident Donald Trump anrufen, um ihn zur nächsten Uno-Klimakonferenz einzuladen. Die Konferenz, auch bekannt als COP30, findet im November im brasilianischen Belém statt.
»Ich werde Trump anrufen, um ihn zur COP einzuladen, weil ich wissen möchte, was er über die Klimafrage denkt«, sagte Lula. »Wenn er nicht kommt, dann weil er nicht will, aber es wird nicht an mangelnder Höflichkeit, Charme oder Demokratie liegen. Ich werde ihn einladen!«
Trump ist dafür bekannt, den menschengemachten Klimawandel zu leugnen. Zu Beginn seiner zweiten Amtszeit hatte er den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 erklärt und zahlreiche Beschlüsse seines Amtsvorgängers Joe Biden rückgängig gemacht. Zuletzt hatte Trump angekündigt, eine zentrale wissenschaftliche Einschätzung zu den Gefahren von Treibhausgasen aufheben zu wollen. Die Teilnahme der USA an der COP30 gilt als unsicher.
Das Verhältnis zwischen den USA und Brasilien ist wegen Trumps Handelskrieg angespannt. Bevor er auf die Uno-Klimakonferenz einging, hatte Lula über den Zollstreit mit den USA gesprochen und klargestellt, dass er sich deswegen nicht bei Trump melden wolle. Lula zufolge wolle der US-Präsident »nicht darüber sprechen«. Trump hatte zuletzt Zölle von 40 Prozent auf brasilianische Exporte in die USA verhängt, welche sich zu den bereits im April angekündigten Zöllen von zehn Prozent hinzuaddieren.
Die US-Regierung begründete die Entscheidung unter anderem damit, dass der ultrarechte brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro im Land wegen eines Putschversuchs angeklagt ist. Bolsonaro gilt als enger Verbündeter Trumps.
Protest gegen US-Zölle in Brasilien
Foto: Marina Uezima / Brazil Photo Press / IMAGO