Zahl der fertiggestellten Wohnungen geht weiter zurück
Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden 2024 251.900 Wohnungen errichtet, das sind 14,4 Prozent oder 42.500 Wohnungen weniger als im Vorjahr.
Das sei »der erste deutliche Rückgang«, nachdem die Zahl »in den Jahren 2021 bis 2023 jeweils um 294.000 gelegen hatte«, heißt es in der Mitteilung. Zuvor war die Zahl neuer Wohnungen von ihrem Tiefststand von 159.000 im Jahr 2009 bis auf den bisherigen Höchststand von 306.400 im Jahr 2020 gestiegen.
Weniger Einfamilienhäuser
Besonders stark war der Rückgang bei Ein- und Zweifamilienhäusern, die meist von Privatpersonen errichtet werden. 2024 wurden 54.400 Einfamilienhäuser fertiggestellt, 15.400 weniger als im Vorjahr.
Grund für die schon lang anhaltende Bauflaute sind gestiegene Zinsen und Baukosten. Viele Bauherren verwerfen deshalb ihre Pläne, Investoren halten sich zurück.
Auch die Zeit zwischen der Genehmigung und der Fertigstellung von Wohngebäuden ist 2024 weiter gestiegen. 26 Monate dauerte es 2024 im Durchschnitt, bis die Bauarbeiten an Neubauwohnungen abgeschlossen waren. Im Jahr 2023 waren es 24 Monate, im Jahr 2020 20 Monate.
In Deutschland fehlen nach Schätzungen von Experten Hunderttausende Wohnungen; vor allem in Großstädten explodieren Mieten und Immobilienpreise. Die Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP hatte ihr selbst gesetztes Ziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich mehrfach verfehlt.
Die neue Bundesregierung hat sich ebenfalls vorgenommen, dass mehr neue Wohnungen gebaut werden. Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) kündigte einen »Wohnungsbau-Turbo« an. Sie will unter anderem Genehmigungsverfahren beschleunigen und zusätzliches Bauland ausweisen.
Die Kampagne »Mietenstopp« ruft ab heute zu Aktionstagen gegen steigende Mieten auf. In ganz Deutschland sollen Menschen auf die Straße gehen, zudem gibt es Kundgebungen, Fotoaktionen und Gespräche mit Betroffenen.