Militärflugzeuge sorgen für Verspätungen in Europa
Der Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport warnt: Linienflüge verspäten sich nicht mehr nur wegen Maschinen- oder Personalmangels, sondern auch durch die Zunahme militärischer Flüge. »Das ist der Hauptfaktor inzwischen für Verspätungen – es ist nicht mehr am Boden, es ist der Luftraum«, sagte Stefan Schulte.
Die Flugsicherung, also die sichere und geordnete Abwicklung des Luftverkehrs, sei der »große Engpassfaktor in den nächsten zehn Jahren«. Die große Zahl von Militärflugzeugen, die sich seit Russlands Krieg gegen die Ukraine im Luftraum befinde, spiele dabei eine wichtige Rolle.
Seit Beginn des Ukrainekriegs ist der Luftraum über dem angegriffenen Land geschlossen. Militärischen Flügen muss die zivile Luftfahrt Platz machen. So konnten etwa größere Störungen einer Nato-Luftwaffenübung vor zwei Jahren nur durch sorgfältige Planung von Flugsicherung und Militär vermieden werden (lesen Sie hier mehr ).
Schulte zufolge brauche es eine engere Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Behörden in Europa, um mit diesen Herausforderungen umzugehen.
Höhere Verspätungen durch Flugsicherung
Nach Angaben der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) starteten Flüge in Europa im vergangenen Jahr im Schnitt 17,7 Minuten zu spät .
Auf das Verkehrsmanagement im Luftraum durch Flugsicherung entfielen 2,1 Minuten, der höchste Wert seit mehr als 13 Jahren. 2023 lag er noch bei 1,8 Minuten, 2022 waren es 1,7 Minuten.
Der Flugbetrieb in Frankfurt am Main ist laut dem Fraport-Chef mittlerweile wieder stabil und pünktlicher. Die Zahl der Beschäftigten nahm gegenüber 2023 zu. In den ersten Jahren nach der Pandemie hatte der größte deutsche Flughafen mit Personalproblemen zu kämpfen.