Chinesischer Techmilliardär soll mehr als 100 Kinder gezeugt haben
In China arbeitet ein Geschäftsmann offenbar daran, möglichst viele Kinder zu zeugen, um seine Gene zu verbreiten. Das legen Recherchen der »Zeit« und des »Wall Street Journals« nahe. Laut einer ehemaligen Partnerin des Techmilliardärs Xu Bo soll er mehr als 300 Kinder haben, die überwiegend von Leihmüttern ausgetragen wurden. Xu selbst behauptete der »Zeit« zufolge in einem Video, es seien »unter 200«. Unabhängig bestätigt wurde bislang keine der Zahlen.
Das »Wall Street Journal« berichtet von einem Fall aus Los Angeles, in dem einer Richterin bei Anträgen zu Leihmutterschaften immer wieder derselbe Name aufgefallen sei: Xu habe demnach versucht, das Sorgerecht für vier ungeborene Kinder zu erhalten. Mindestens acht weitere hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits gezeugt oder war dabei, dies zu tun – ebenfalls durch Leihmutterschaft.
Bei einer Anhörung per Video habe er erklärt, er wolle »etwa 20 in den USA geborene Kinder bekommen«, die »eines Tages sein Unternehmen übernehmen sollen«. Er ist Gründer von Duoyi, einem chinesischen Videospielkonzern.
Fast alle Kinder sind männlich
Jungen bezeichnete Xu demnach als überlegen gegenüber Mädchen. Wie die »Zeit« berichtet, lehnt er Bildung für Frauen ab, seine wenigen Töchter bereite er darauf vor, ihrerseits möglichst viele Kinder zu bekommen. Eine solle seiner Vorstellung nach Tesla-Chef Elon Musk heiraten.
In der Vergangenheit verbreitete Xu mehrfach antisemitische und rassistische Verschwörungsmythen. Seine Ex-Partnerin warf ihm den Berichten zufolge zudem vor, die Kinder würden körperlich misshandelt und dürften nicht zur Schule gehen. Der Milliardär stritt dies laut »Zeit« ab. Kinder, die im Ausland durch Leihmütter geboren wurden, seien in China oft unzureichend abgesichert, heißt es weiter. Teils hätten sie keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung oder zu Sozialversicherungen.
Laut »Wall Street Journal« hat das Verhalten System: Männer aus der chinesischen Elite würden im Ausland heimlich Kinder zur Welt bringen lassen, häufig in den USA. Dort sind Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Leihmutterschaft nicht öffentlich. Teils zahlten die Eltern Gebühren in Millionenhöhe, heißt es.
Auch im Nachbarland Kanada ist Leihmutterschaft erlaubt – allerdings nicht gegen Geld. Warum einige Kanadierinnen trotzdem Kinder für andere gebären, lesen Sie hier.