Nadal zweifelt an Zverevs mentaler Stärke

Der frühere Tennisstar Rafael Nadal will einen Grund für Alexander Zverevs erfolglose Jagd nach einem Grand-Slam-Turniertitel ausgemacht haben. »Ich glaube leider, dass es an seinem Kopf liegt. Denn wenn man sein Tennisniveau sieht, hätte er schon einen gewinnen müssen«, sagte der 38 Jahre alte Ex-Profi in einem Interview der französischen Sportzeitung »L'Équipe«.

Zverev erreichte bislang dreimal das Endspiel eines Major-Turniers, ging aber stets als Verlierer vom Platz. Der 28-Jährige sei »ein beeindruckender Spieler, aber er hat es bisher nicht geschafft, einen Grand Slam zu gewinnen«, so Nadal, der selbst 22 Grand-Slam-Turniertitel holte, 14 davon in Paris. Im vergangenen Jahr hatte Nadal seine Karriere beendet, in seinem letzten Spiel bei den French Open unterlag er Zverev in der ersten Runde. Hier erfahren Sie mehr  über Rafael Nadals Karriere und sein Erbe.

Bei den US Open 2020, den French Open 2024 und zuletzt bei den Australian Open im Januar hatte Zverev das Finale erreicht. In Melbourne unterlag er deutlich dem Weltranglistenersten Jannik Sinner. »Ich bin einfach nicht gut genug«, sagte Zverev bei der Siegerehrung.

»Warum spielst du dann?«

Seitdem spielt er eine durchwachsene Saison. Am Mittwoch war er beim ATP-Turnier in Hamburg angeschlagen im Achtelfinale ausgeschieden  – zum Unverständnis von Boris Becker. »Er hat danach gesagt, dass er Fieber und sich in der Nacht übergeben hatte. Da stellt sich für mich die Frage: Warum spielst du dann?«, sagte Becker bei Eurosport. »Wenn du aber körperlich so angeschlagen bist, auch jetzt mit dem Ziel, in Paris erfolgreich zu spielen, muss auch Sascha Zverev erkennen, dass ein paar Tage Pause wichtig sind.«

Zu den French Open reist Zverev als Nummer drei der Welt. »Für Paris ändert sich für mich nichts«, sagte er nach dem Aus in Hamburg: »Ich will da trotzdem gutes Tennis zeigen und viele Matches gewinnen.«

Die großen Favoriten in Paris

Am Sonntag beginnt die erste Runde der French Open, Zverev wird auf den 19-jährigen US-Amerikaner Learner Tien treffen. Vor dem Weltranglisten-67. dürfte Zverev gewarnt sein: Im Februar hatte er sein bislang einziges Duell mit Tien verloren.

Nadal sieht in Paris vor allem die in der Weltrangliste führenden Sinner (Italien) und Carlos Alcaraz aus Spanien in der Favoritenrolle. Beide stünden klar »über den anderen« und seien »wirklich in der Lage, diese Stärke zu haben, um den Unterschied zu machen«. Hier lesen Sie mehr  über das letzte Aufeinandertreffen von Sinner und Alcaraz im Finale von Rom.

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