Gegenspieler verhöhnt Stillers Nase – TV-Kommentar empört
Der 4:0-Auswärtserfolg des VfB Stuttgart in der Europa League bei den Go Ahead Eagles in Deventer wird weiter von Aufregern jenseits des Sportlichen überschattet. Noch am Abend der Partie hatte Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle einen Einsatz der niederländischen Polizei gegen mitgereiste Stuttgarter Fans als »völlig unverhältnismäßig« kritisiert.
Auf dem Platz folgte der nächste Eklat: Deventers Mittelstürmer Victor Edvardsen machte sich gestenreich über die markante Nase von Gegenspieler Angelo Stiller lustig, fasste sich mehrfach ins Gesicht. Mit seiner Provokation löste Edvardsen eine Rudelbildung aus, an deren Ende er, Stiller und Deniz Undav, der Edvardsen geschubst hatte, jeweils die Gelbe Karte sahen (74.).
Mit der Geste gegen Stiller handelte sich Edvardsen reichlich Kritik ein. Als »hochgradig asozial« bezeichnete RTL-Kommentator Cornelius Küpper das Verhalten des Schweden während der Liveübertragung. Auch in den Niederlanden wird Edvardsens Auftritt verurteilt: Ex-Profi Wesley Sneijder nannte die Aktion als Experte für »Ziggo Sport« »traurig« und »absolut inakzeptabel«. Auch Deventers Kapitän Mats Deijl übte Kritik an seinem Teamkollegen: »Ich habe ihm gesagt, dass es klug wäre, sich bei dem Jungen zu entschuldigen.«
VfB-Sportvorstand wiegelt ab
Edvardsen hatte sich direkt nach Abpfiff noch wenig einsichtig gezeigt. »Emotionen gehören zum Fußball dazu«, so der Angreifer. »Es ist leicht, sich zu entschuldigen, aber er hat auch Dinge gesagt, die ihr nicht wisst. Er könnte sich auch bei mir entschuldigen.« Nachsicht gab es für Edvardsen dabei überraschend aus dem VfB-Lager: »Schwer zu bewerten« nannte Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth die Szene. »Wenn Emotionen im Spiel sind und die dann auch schnell wieder abebben und der Schiri die richtigen Maßnahmen ergreift, dann ist das alles nicht ganz so wild.«