Jeremy Renner hörte alle Knochen in seinem Körper brechen
Am Neujahrstag 2023 wird Schauspieler Jeremy Renner von einem Schneepflug überrollt. In einem Buch arbeitet er den schweren Unfall, bei dem beinahe starb, jetzt auf. Dabei spart er auch gruselige Details nicht aus.
Im Kino ein Held, im echten Leben auch. Am 1. Januar 2023 will Marvel-Star Jeremy Renner seinen 27-jährigen Neffen davor retten, von einem Schneepflug überfahren zu werden - und gerät selbst unter das 7000 Kilo schwere Gefährt. Über den Unfall und seine dramatischen Folgen schreibt der Schauspieler nun in seiner Biografie "My Next Breath".
"Ich konnte mein Leben an mir vorbeiziehen sehen. Ich konnte alles auf einmal sehen. Es hätten zehn Sekunden sein können, es hätten fünf Minuten sein können", erklärt Renner in seinem Buch. Er sei dem Tod nur ganz knapp von der Schippe gesprungen. Als die Rettungssanitäter eintrafen, hätten sie nur noch 18 Herzschläge pro Minute feststellen können: "Und bei 18 Schlägen pro Minute ist man im Grunde tot."
An den grausigen Moment, als der Schneepflug ihn überfuhr, erinnert er sich noch genau: "Ich höre alle Knochen knacken ... Schädel, Kiefer, Wangenknochen, Backenzähne, Wadenbein, Schienbein, Lunge, Augenhöhlen, Becken, Ellbogen, Beine, Arme, Haut … Knacken, Knacken, Knacken, Knacken, Quetschen."
Insgesamt brachen über 30 Knochen im Körper des heute 54-Jährigen. Darunter 14 Rippenbrüche, ein Wirbelsäulenbruch, ein gebrochenes Schlüssel- und Schienbein. Die kaputten Knochen drückten auf seine Lunge und durchbohrten sie, er drohte zu ersticken. Seine Leber war zerschnitten und er verlor fast sechs Liter Blut. Als er im Schnee lag, "ahnte ich noch nicht, was für ein heilloses Durcheinander in meinem Körper herrschte", schreibt er.
"Konnte linkes Auge mit dem rechten Auge sehen"
Zudem trug Renner eine schwere Kopfverletzung davon, die er als besonders gruselig in Erinnerung hat. Sein linker Augapfel quoll aufgrund eines gebrochenen Augenhöhlenknochens aus seinem Schädel heraus: "Ich konnte mein linkes Auge mit meinem rechten Auge sehen."
Die erste Nachricht, die Renner aus dem Krankenhaus auf seinem Telefon an seine Familie tippte, war die Bitte, seinem Leben ein Ende zu setzen, "wenn ich an einen Punkt komme, an dem ich an eine Maschine angeschlossen bin oder starke Schmerzmittel nehmen muss, um weiterzuleben".
Doch er kämpfte sich zurück ins Leben. Seine Stärke erklärt er im Buch damit, dass er schon immer den Drang verspürt habe, Grenzen zu überschreiten, das habe ihn durch jede Prüfung in seinem Leben gebracht. Er habe einfach wieder ein "normales Leben" führen wollen. Knapp drei Monate nach dem Unfall konnte er bereits wieder an Krücken gehen.
Obwohl er fast dabei gestorben wäre, bereut Renner es nicht, seinen Neffen Alex gerettet zu haben, wie er im Buch erklärt. "Ich musste etwas tun. In diesen Sekunden stand sein Leben auf dem Spiel. Wenn die Maschine ihn erwischt hätte, wäre er zweifellos tot gewesen."