Jessi J spricht über Krebserkrankung

Jessica Ellen Cornish kennt Krankheit nur allzu gut. Das Leben der als Popsängerin Jessie J bekannten Cornish gleicht einer Abfolge problematischer Gesundheitszustände. Die vergangenen Monate seien besonders hart gewesen, berichtete die »Price Tag«-Sängerin nun dem britischen »Guardian«. Sie erhielt eine Brustkrebsdiagnose, die sie zunächst vor der Öffentlichkeit verbarg und im Sommer publik machte. Im Juli unterzog sie sich einer Mastektomie.

Dem »Guardian« beschrieb Cornish, wie sie sich zwar vorgenommen hatte, in ihrer Musik mit schonungsloser Offenheit von Schicksalsschlägen zu erzählen, doch die wirkliche Belastung, die sie umtrieb, in Interviews zu den neuen Singles nicht erwähnte und nur berichtete, wie sie ihr Leben in vollen Zügen genoss. »Ich bringe einen Song namens ›No Secrets‹ raus. Ich gebe Interviews und antworte auf die Frage ›Was gibt’s Neues bei Dir‹ mit ›Ähm, ja, nichts…‹« Dabei habe sie auf die Termine ihrer rekonstruktiven Operation gewartet.

Im Februar habe sie sich auf einen Auftritt bei den British Academy Film Awards vorbereitet, als sie einen Knoten entdeckte, so erzählt sie es. Sie sei kurz darauf zum Arzt gegangen, im März habe sie eine Biopsie machen lassen, sei aber davon ausgegangen, dass nichts Schlimmes wäre. Sie habe den Zoom-Anruf angenommen in der Annahme, alles würde gut gehen, »und sie (die Ärztin) fragte: ›Sitzt du?‹ Kennt ihr diesen traurigen Tonfall?«

Die operative Entfernung habe sie furchterregend gefunden, das Implantat finde sie zu groß geraten, sie fühle sich schikaniert. »Meine rechte Brust sieht jetzt aus wie eine Grapefruit unter einem straffen Bettlaken. Die Brustwarze durfte ich aber behalten.«

Dennoch habe sie es geschafft, positiv zu bleiben, weil sie mit gesundheitlichen Rückschlägen vertraut sei, glaubt Cornish. Diese fielen oft mit beruflichen Höhepunkten zusammen und dienten ihr als Mahnung, nichts als selbstverständlich anzusehen. »Seit meiner Kindheit ging Erfolg immer mit einer schweren oder unerwarteten gesundheitlichen Krise einher.«

Mit elf Jahren sei Cornish Musicaldarstellerin im West End gewesen, als bei ihr das Wolff-Parkinson-White-Syndrom diagnostiziert wurde, eine Herzkrankheit. »Ich war ständig am Tropf bei den Proben und musste abends wieder ins Krankenhaus.« Sechs Jahre später habe sie als 17-Jährige als Mitglied der Girlgroup Soul Deep ihren ersten Plattenvertrag bekommen und kurz darauf einen Schlaganfall erlitten. »Kurz bevor ich 2020 Musik veröffentlichen wollte, hatte ich einen Autounfall, mein Kehlkopf verschob sich nach oben und ich konnte ein Jahr lang nicht singen.« Im Erwachsenenleben habe sie mit Endometriose und einer Fehlgeburt zu kämpfen gehabt.

Jessie J sagt, ihre Gesundheitsprobleme haben sie zu dem Menschen gemacht, der sie ist. »Sie haben mich gelehrt, das Leben intensiver zu genießen. Im Hier und Jetzt zu leben.« Das Leben sei zu kurz, um sich darüber Sorgen zu machen.

Jessie J: »Kennt ihr diesen traurigen Tonfall?«

Foto: Justin Ng / Avalon / Avalon.red / IMAGO

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