Als sich Quentin Tarantino mit den Machern des Games »Fortnite« traf, habe er zunächst gedacht, es ginge um die Lizenzierung einzelner Charaktere für das Spiel. Vielleicht auch darum, ob er lustige Ideen zur Weiterentwicklung habe. Doch es sei anders gekommen, erzählte Tarantino: »Sie fragten mich ganz unschuldig: Haben Sie etwas, das etwa acht bis zwölf Minuten lang ist?«

Tarantino hatte tatsächlich etwas: Szenen aus »Kill Bill«, die nie verfilmt wurden, weil er, wie er erklärte, »es einfach nicht umsetzen konnte, es war zu abgedreht, zu actionreich«. Nun werden sie von Epic Games in »Fortnite« verwertet. Von der Anbahnung berichteten der Filmemacher und »Kill Bill«-Hauptdarstellerin Uma Thurman bei der Vorstellung der Kooperation in Los Angeles, so das Branchenmagazin »Hollywood Reporter«.

»Es ist ein ganz neues Publikum für den Film«

Das Projekt »Yuki’s Revenge« erzählt die Geschichte von Yuki, der Zwillingsschwester von Gogo Yubari. Yuki jagt die Braut (gespielt von Uma Thurman), um den Tod ihrer Schwester zu rächen. Zu sehen sind die Szenen in »Fortnite« ab dem 30. November, 20 Uhr deutscher Zeit.

Uma Thurman leiht der animierten Brautfigur ihre Stimme und spielte neue Szenen mithilfe von Motion-Capture-Technik ein. »Ich fand es total cool. Es ist ein ganz neues Publikum für den Film«, sagte sie. Sie liebe die Zusammenarbeit mit Tarantino. »Ich wette, niemand hat außergewöhnlichere Erfahrungen mit diesem Mann gemacht als ich.«

Tarantino, der bei »Yuki’s Revenge« Regie führte und Bill seine Stimme lieh, zeigte sich begeistert von der großen Anzahl an Überschneidungen zwischen »Fortnite« und »Kill-Bill«-Fans. Schon immer habe er die verschollenen Kapitel ans Licht der Öffentlichkeit bringen wollen.

Im Spiel »Fortnite« kämpfen Spieler ums Überleben. Auf einer virtuellen Insel treten 100 von ihnen gegeneinander an, mit dem Ziel, am längsten am Leben zu bleiben. Die Spielwelt verändert sich regelmäßig, außerdem können Spieler ihr Aussehen mit sogenannten Skins gestalten. Nach Marken wie Star Wars und Marvel hält mit »Kill Bill« die nächste popkulturelle Referenz Einzug.

Auch in der Musikbranche sind Kooperationen mit »Fortnite« etabliert. Ende 2024 waren dort US-Rapper Eminem und Snoop Dogg zu sehen, mehr als 14 Millionen Fans hatten den Auftritt in dem Spiel verfolgt. Billie Eilish, Ariana Grande und Metallica traten ebenfalls in »Fortnite« auf, die deutsche Sängerin Nina Chuba bekam eine eigene Insel.