Wirtschaftskriminalität verursacht 2024 Schaden in Milliardenhöhe
In Deutschland ist durch Wirtschaftsdelikte im vergangenen Jahr ein Schaden von 2,76 Milliarden Euro entstanden. Das teilte das Bundeskriminalamt (BKA) im diesjährigen Lagebild zum Thema mit. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Wert um 2,9 Prozent.
Wirtschaftsdelikte waren damit für mehr als ein Drittel des in der Kriminalitätsstatistik ausgewiesenen Gesamtschadens verantwortlich, dabei lag ihr Anteil an allen erfassten Straftaten nur bei rund einem Prozent. Insgesamt wurden laut BKA 2024 in Deutschland mehr als 61.000 Wirtschaftsdelikte registriert. Das sind etwa 22.000 mehr als 2023, aber rund 12.000 weniger als 2022.
Schleswig-Holstein mit besonders hohen Werten
Grund für den Anstieg gegenüber dem Vorjahr war unter anderem ein umfangreiches Ermittlungsverfahren in Schleswig-Holstein, bei dem zahlreiche Fälle von Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen aufgedeckt wurden. Dabei handelt es sich laut BKA um ein Phänomen mit »hoher Sozialschädlichkeit«, das massive finanzielle Schäden verursacht. In Deutschland zeigten sich diesbezüglich »vermehrt Bandenstrukturen bis hin zu organisierter Kriminalität«, heißt es in dem Bericht. Diese gingen häufig mit Geldwäsche und Steuerdelikten einher.
Die Zahl der Insolvenzen hat dem BKA zufolge nach der Coronapandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zugenommen, was auch zu mehr insolvenzbedingten Straftaten führte.
Die Aufklärungsquote bei Wirtschaftsdelikten lag den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei 88,9 Prozent – 3,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahr und deutlich über der Quote aller in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Straftaten (58 Prozent). Das liegt dem BKA zufolge unter anderem daran, dass viele Betroffene Anzeige erstatten und zur Aufklärung beitragen.