TikTok-Beschäftigte treten in Warnstreik
Beschäftigte des Onlinenetzwerks Tiktok sind in Berlin an diesem Mittwoch in einen eintägigen Warnstreik getreten. Hintergrund seien die Pläne des Unternehmens, die Moderation von Inhalten künftig durch Künstliche Intelligenz (KI) ausführen zu lassen oder an Drittanbieter auszulagern, erklärte die Gewerkschaft Ver.di, die zu dem Streik aufgerufen hatte. Demnach handelt es sich um »den ersten Streik von Beschäftigten einer Social-Media-Plattform in Deutschland«.
Die Streikenden brachen am Mittwochmorgen zu einer Bootstour auf der Spree auf, bei der sie ihre Arbeitsniederlegung vom Wasser aus sichtbar machen wollten, teilte Ver.di weiter mit. Später sollte eine Streikkundgebung stattfinden.
Vom Unternehmen aussortiert
Die geplanten Kündigungen betreffen laut Ver.di rund 150 Beschäftigte der Abteilung »Trust and Safety« (Vertrauen und Sicherheit), die bislang Inhalte in dem Netzwerk überprüfen, sowie 15 Beschäftigte aus dem Bereich TikTok-Live. »Die Beschäftigten mussten die Künstliche Intelligenz, die nun ihre Tätigkeiten übernehmen soll, in den letzten Monaten trainieren und werden nun vom Unternehmen aussortiert«, erklärte Ver.di.
Die Beschäftigten fordern demnach für die Betroffenen eine Abfindungszahlung von drei Jahresgehältern und eine Verlängerung der Kündigungsfrist um zwölf Monate. Die Geschäftsführung habe Verhandlungen über die Forderungen aber abgelehnt, erklärte Ver.di.
Die Gewerkschaft begründet die Forderungen unter anderem mit hohen Gewinnen des Unternehmens. In der internationalen Belegschaft könne für einen Teil der Beschäftigten der Verlust des Arbeitsplatzes auch zu einer Gefährdung ihres Aufenthaltsstatus führen, fuhr Ver.di fort. TikTok hat weltweit 1,5 Milliarden Nutzer, ist besonders beliebt bei jungen Menschen und gehört dem chinesischen Bytedance-Konzern.