US-Wirtschaft schrumpft wegen Trumps Politik
Die US-Wirtschaft ist nach Angaben der US-Regierung von Januar bis März um 0,3 Prozent geschrumpft. US-Wachstumszahlen werden auf das Jahr hochgerechnet, also annualisiert. Sie sind daher nicht direkt mit Wachstumsdaten aus Europa vergleichbar. Um näherungsweise auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier teilen.
Es ist der erste Rückgang seit drei Jahren und eine deutlich negativere Entwicklung als von Analysten erwartet. Beeinflusst könnte der Abwärtstrend auch durch die aggressive und widersprüchliche Zollpolitik von US-Präsident Trump sein – und den Anstieg der Importe, weil US-Unternehmen versuchten, schnellstmöglich noch Waren in die Vereinigten Staaten einzuführen.
In den drei Monaten davor lag das Wachstum noch bei 2,4 Prozent. Die zunehmenden Importe schmälerten das Wachstum im ersten Quartal um fünf Prozentpunkte, so die Nachrichtenagentur AP in einer ersten Mitteilung. Auch die Konsumausgaben gingen stark zurück.
US-Beobachter verweisen darauf, dass US-Präsident Trump eine Wirtschaft übernahm, die trotz hoher Zinsen, die die US-Notenbank zur Bekämpfung der Inflation verhängt hatte, stetig wuchs. Seine unberechenbare Handelspolitik, darunter 145-prozentige Zölle für den Handel mit China, lähmte die Wirtschaft und drohte, die Preise zu erhöhen und die Verbraucher zu schädigen.
Experten hatten leichtes Wachstum erwartet
Die US-Aktienindex-Futures fielen als erste Reaktion auf das Bruttoinlandsprodukt, das schlechter ausfiel als erwartet. Ein Hinweis auf die Sorgen vor einer Verlangsamung der Konjunktur in der weltweit größten Volkswirtschaft. Laut einer von Reuters durchgeführten Umfrage unter Ökonomen war statt des Rückgangs ein Wachstum von 0,3 Prozent erwartet worden.
Dazu passend wurden im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Beschäftigten nur um 62.000, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 115.000 erwartet. Im März hatte der Stellenaufbau bei revidiert 147.000 (zuvor 155.000) gelegen.
Im Bildungs- und Gesundheitswesen, im Informationssektor sowie bei den freiberuflichen und unternehmensbezogenen Dienstleistungen wurden laut ADP Arbeitsplätze abgebaut, während in anderen Sektoren moderate Einstellungen verzeichnet wurden. Chefökonomin Nela Richardson sprach von einem Unbehagen der Arbeitgeber in der aktuellen Situation. »In einem solchen Umfeld kann es schwierig sein, Einstellungsentscheidungen zu treffen«, so die Expertin.