Vorwurf der Tierquälerei – Geflügel-Schlachtbetrieb zieht Konsequenzen
Angesichts des Vorwurfs der Tierquälerei bei Gänsen reagiert der Geflügelbetrieb in der Gemeinde Seddiner See (Kreis Potsdam-Mittelmark) mit Konsequenzen. Die Tierrechtsorganisation Aninova hatte Strafanzeige wegen Verstößen gegen den Tierschutz erstattet und zum Beweis Videomaterial aus der Schlachterei vorgelegt.
Gegen einen Mitarbeiter, der im Video bei einem tierschutzwidrigen Umgang mit einzelnen Tieren zu erkennen ist, sei eine fristlose Kündigung ausgesprochen worden, teilte Geschäftsführer Miko Pabel mit. Ein zweiter Mitarbeiter sei arbeitsrechtlich verwarnt worden. Er darf laut Unternehmen einen bestimmten Bereich des Betriebs nicht mehr betreten.
Kameraüberwachung angekündigt
Zudem werde das Unternehmen eine Kameraüberwachung im Lebendtierbereich installieren, hieß es. Die Produkte aus der Schlachterei werden unter dem Markennamen »Dithmarscher Geflügel« verkauft. Aninova zufolge zeigen zwischen dem 8. November und dem 5. Dezember 2025 entstandene Videoaufnahmen, dass Gänse unter anderem geschlagen und gewürgt wurden.
Der Geschäftsführer erklärte: »Wir distanzieren uns mit allem Nachdruck von einem derartigen Umgang mit Tieren, wie er auf den Videoaufnahmen zu sehen ist (...).« Auch das Unternehmen werde »Strafanzeige gegen Verantwortliche« stellen.
Pabel schließt aber auch eine mögliche Strafanzeige gegen Verantwortliche der Tierrechtsgruppe ausdrücklich nicht aus. Dazu könnte es kommen, »falls sich die Anhaltspunkte in diese Richtung verdichten.«
Es werde geprüft, wie es zu den Videoaufnahmen kommen konnte und ob gezielt Aktivisten eingeschleust worden seien, so Pabel. Er verwies darauf, dass der Schlachtbetrieb zuverlässig geführt und regelmäßig kontrolliert werde. Er wies einen Vorwurf von Aninova zurück, dass eine Vielzahl von Mitarbeitern an Misshandlungen von Tieren beteiligt gewesen sei.