Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen am Laila Peak im pakistanischen Karakorum-Gebirge verunglückt. Die 31-Jährige sei »mindestens schwer verletzt«, teilte ihr Management der Deutschen Presse-Agentur mit. Auch das ZDF berichtete und berief sich dabei auf Dahlmeiers Management. Demnach gebe es Probleme mit der Bergungsarbeit, weshalb noch niemand zu ihr habe vordringen können. Beim Hubschrauber-Überflug seien keine Lebenszeichen zu erkennen gewesen.

Die Garmisch-Partenkirchnerin sei am Montag gegen Mittag auf rund 5700 Metern von einem Steinschlag erfasst worden. Wegen andauernder großer Steinschlaggefahr konnte den Angaben zufolge bislang niemand zu ihr vordringen.

Dahlmeier war mit ihrer Seilpartnerin im alpinen Stil an dem 6069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als das Unglück geschah. Die Seilpartnerin setzte sofort einen Notruf ab, der Rettungseinsatz wurde umgehend eingeleitet.

Aufgrund der Abgeschiedenheit des Gebiets konnte ein Rettungshubschrauber die Unfallstelle erst am Dienstagmorgen erreichen. Ein internationales Bergrettungsteam koordiniere die Bergung, hieß es weiter. Dabei würden die Bergretter von erfahrenen internationalen Bergsteigern und Bergsteigerinnen unterstützt, die sich in der Region aufhielten. Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Dahlmeiers Seilpartnerin sei inzwischen mit anderen Bergsteigern auf dem Abstieg.

Den Angaben zufolge war Dahlmeier seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Sie hatte am 8. Juli bereits erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 Meter) bestiegen. Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel.

Erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin

Dahlmeier ist eine der erfolgreichsten Athletinnen der deutschen Wintersportgeschichte. 2018 feierte sie in Südkorea zwei Olympiasiege und einmal Bronze, 2017 fünfmal Gold und einmal Silber bei der WM in Hochfilzen. Als erste Biathletin holte sie bei Weltmeisterschaften saisonübergreifend 13 Medaillen nacheinander und fünfmal Gold bei einer WM, im Weltcup feierte sie 20 Siege.

Mit nur 25 Jahren beendete sie 2019 überraschend ihre Karriere, Dahlmeier hatte bereits alles erreicht. Später ließ sie sich zur staatlich geprüften Berg- und Skiführerin ausbilden. Sie war bei der Bergwacht ihres Heimatortes Garmisch-Partenkirchen aktiv und gilt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin.