Verfahren gegen Ex-DEB-Präsident Reindl eingestellt

Entlastung für den Ex-Chef des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Franz Reindl: Die Staatsanwaltschaft München I hat ihr Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Darin war es um den Vorwurf gegangen, Reindl habe in seiner Amtszeit Geschäfte auf Kosten des Verbandes gemacht und damit Untreue begangen.

»Die Ermittlungen sind zu dem Ergebnis gelangt, dass dem Beschuldigten ein strafbares Verhalten nicht nachgewiesen werden kann«, sagte eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage und bestätigte damit eine Mitteilung des DEB.

Damit sahen die Strafverfolger nach mehrjährigen Nachforschungen keinen Beleg dafür, dass sich Reindl im Geflecht mit dem umstrittenen, langjährigen DEB-Vermarktungspartner, der Schweizer Firma Infront, etwas hätte zuschulden kommen lassen.

In der Sache war es darum gegangen, ob Reindl den Schweizern als DEB-Präsident zu günstige Konditionen eingeräumt hatte, während er bei einer DEB-Tochter ein Geschäftsführergehalt kassierte. Diese Tochter wurde wiederum durch Infront finanziell gestützt. Reindl hatte stets alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Zum Gesamtbild gehörte auch, dass frühere Infront-Manager in eine andere Korruptionsaffäre bei einem Wintersportverband verwickelt sind. Dabei geht es um den früheren Biathlon-Weltpräsidenten Anders Besseberg aus Norwegen.

Hier hatte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Untreue und Korruption gegen ehemalige Infront-Mitarbeiter eingeleitet.

Besseberg war im April 2024 in Norwegen zu drei Jahren und einem Monat Haft wegen schwerer Korruption verurteilt worden, weil er sich von einem Infront-Berater zu teuren Jagdreisen hatte einladen lassen.

Besseberg hat Berufung gegen das Urteil eingelegt, Infront bestritt nach einer Razzia im Februar 2024 in diesem und jedem anderen Fall »jegliche unrechtmäßige Einflussnahme«. In München wurde gegen Infront-Verantwortliche nicht ermittelt.

Das könnte Ihnen auch gefallen