Giannis Antetokounmpo steht auf dem Court, die Hände in die Hüfte gestemmt, er wirkt wie versteinert, während um ihn herum seine Gegenspieler feiern. Dann nähert sich ihm ein älterer Mann.

Der Mann hält dem NBA-Star ein Handtuch vor das Gesicht, und dann redet er auf ihn ein. »This is what we do! This is what we fucking do!«, ruft er. Antetokounmpo starrt ihn an. Dann kommt eine dritte Person dazu, stellt sich zwischen die beiden ersten und schiebt den älteren Mann davon.

Die Szene wurde zum Aufregerthema dieses Playoffduells zwischen Antetokounmpos Milwaukee Bucks und den Indiana Pacers. Die Bucks verloren 118:119 nach Verlängerung – und dadurch auch die Serie (1:4). Für sie ist die Saison beendet.

Und im Moment der Niederlage wurde Antetokounmpo provoziert. Nicht von einem normalen Fan, der sich auf den Court geschlichen hatte, sondern vom Vater des Pacers-Spielers, der die Partie entschieden hatte: Tyrese Haliburton.

Nachdem Haliburton in den letzten zwei Sekunden der Verlängerung die Punkte zum Sieg erzielt hatte, war sein Vater John offenbar etwas zu übermütig geworden.

»Ich freue mich, dass er sich für seinen Sohn freut, so sollte man sich auch fühlen«, sagte Antetokounmpo hinterher: »Aber so auf mich zuzugehen, mich zu beleidigen und zu beschimpfen, ist meiner Meinung nach völlig inakzeptabel. Völlig inakzeptabel.«

Tyrese Haliburton sagte, er habe mit seinem Vater über den Vorfall gesprochen. »Ich hatte keine Ahnung, dass es passiert ist, bis mir das Video gezeigt wurde«, sagte er. »Mein Vater und ich haben darüber geredet, und ich bin nicht einverstanden mit dem, was da von ihm kam. Basketball ist Basketball, und wir sollten es auf dem Platz lassen.«

»Er muss mir einfach erlauben, Basketball zu spielen«

Er glaube, dass sein Vater einfach nur emotional gewesen sei, nachdem er mitangesehen hatte, wie sein Sohn das Spiel gewonnen hat. »Aber wir hatten ein Gespräch. Er muss mir einfach erlauben, Basketball zu spielen (und) dort auf seinem Platz bleiben. Ich komme schon zu ihm, um zu feiern.«

Auf Videos, die in den sozialen Medien kursieren, ist zu sehen, wie Antetokounmpo offenbar nach dem Disput mit John Haliburton seinerseits das Gespräch sucht. Nun ist es Antetokounmpo, der sich vor dem anderen aufbaut. Er überragt Haliburton um etliche Zentimeter, greift nach dessen Hand, dann legt er die eigene Stirn auf die John Haliburtons und redet auf ihn ein.

Der folgende Dialog wirkt nicht gerade harmonisch, aber als Antetokounmpo dann geht, hebt er den Daumen in Richtung Haliburton. »Ich habe am Ende mit ihm gesprochen. Ich denke, wir sind in einer guten Position«, sagte der 30 Jahre alte Grieche hinterher.

An ihm lag es übrigens nicht, dass die Bucks ausschieden. Antetokounmpo gelang ein Triple-Double aus 30 Punkten, 20 Rebounds und 13 Assists.