Israel greift erneut Ziele der Hisbollah an
Zwischen Israel und dem Libanon herrscht seit Monaten eine Waffenruhe. Doch die Regierung in Tel Aviv schreckt nicht zurück, zu attackieren, wenn sie sich bedroht fühlt. Jetzt gibt es den nächsten Schlag gegen die Hisbollah. Minister Katz spricht von einer "Politik der maximalen Repression".
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon bombardiert. Die Armee beschieße derzeit "terroristische Infrastruktur", teilte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz mit. Dazu zählte nach Angaben des israelischen Militärs eine Waffenproduktionsstätte und ein unterirdisches Waffenlager der pro-iranischen Miliz.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur bestätigte israelische Luftangriffe in der Region Bekaa. Es gibt bisher keine Angaben über Opfer oder Schäden.
Die israelische Armee wirft der Hisbollah vor, durch den Ausbau der Produktions- und Lagerstätten für Waffen die im November 2024 in Kraft getretene Waffenruhe zu verletzen. "Wir setzen die Politik der maximalen Repression gegen die Hisbollah fort", erklärte Katz. Ungeachtet der vereinbarten Waffenruhe hat Israel in den vergangenen Monaten immer wieder Ziele im Libanon bombardiert, zuletzt Mitte Juli.
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel im Oktober 2023 ausgelösten Gaza-Krieges mit verstärkten Raketenangriffen auf Israel begonnen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und einer Bodenoffensive. Ende November 2024 trat dann die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft.
Die Angriffe kommen während einer laufenden Debatte über eine mögliche Entwaffnung der Hisbollah. Libanons Präsident Joseph Aoun forderte nach wachsendem Druck durch die USA, dass landesweit "ab heute" nur die libanesische Armee und staatliche Sicherheitskräfte Waffen besitzen sollten. Hisbollah-Chef Naim Kassim sagte am Vorabend, dass die Waffen der Miliz "das Ziel hätten, Widerstand gegen Israel zu leisten" und "nicht zum Einsatz im Land" bestimmt seien. Wer fordere, dass die Hisbollah die Waffen abgebe, unterstütze die Interessen Israels.