Israel führt Schläge gegen Huthi-Ziele durch

Es fliegen wieder Raketen aus dem Jemen auf Israel. Dessen Luftwaffe und Marine reagieren prompt mit Attacken auf mehrere Häfen sowie ein Kraftwerk. Neue Schlagzeilen gibt es auch aus dem Roten Meer: Bewaffnete - mutmaßlich Huthi - beschädigen ein Handelsschiff schwer.

Israel hat im Jemen Ziele der Huthi-Miliz angegriffen. Luftwaffe und Marine attackierten "Terrorinfrastruktur" der proiranischen Miliz in den Häfen von Hodeida, Ras Isa und Salif, wie die israelische Armee mitteilte. Zudem griffen die Streitkräfte ein Kraftwerk in Ras Al-Kathib an. Die getroffenen Häfen würden von den Huthi genutzt, um Waffen aus dem Iran zu verschieben, "die für Terroreinsätze gegen den Staat Israel und dessen Verbündete genutzt werden", hieß es weiter.

In Ras Isa habe die Armee den Frachter Galaxy Leader getroffen, den die Huthi im November 2023 gekapert hatten. Die Miliz hatte den israelischen Angaben zufolge ein Radarsystem auf dem Schiff installiert, mit dem sie den Schiffsverkehr beobachtete. Die Huthi hatten die Besatzung des Schiffes nach eigenen Angaben ein Jahr lang gefangen halten und während der Waffenruhe zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen im Januar dieses Jahres freigelassen.

Der von den Huthi kontrollierte Fernsehsender Al-Masirah berichtete ebenfalls über die israelischen Angriffe in Hodeida, Ras Isa, Salif und Ras Al-Kathib. Vor Hodeida hatten die Rebellen am Sonntag ein Handelsschiff angegriffen, wie die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) berichtet hatte. Infolge der Angriffe sei an Bord ein Feuer ausgebrochen, die Besatzung sei an Land gegangen.

Im Mai Waffenruhe geschlossen

Wenige Stunden nach den israelischen Angriffen im Jemen erklärte die israelische Armee, es seien zwei Raketen aus dem Jemen auf Israel abgefeuert worden. Das Militär erklärte zunächst nicht, ob die Geschosse abgewehrt werden konnten. An mehreren Orten wurde Luftalarm ausgelöst.

Auch vor der Küste des Jemen kam es wieder zu einem Zwischenfall. Angreifer auf Kleinbooten attackierten ein Handelsschiff mit Panzerfäusten und anderen Waffen. Sicherheitskräfte hätten das Feuer erwidert, teilte die für Sicherheit der Handelsschifffahrt zuständige britische Behörde UKMTO mit. Schiffe wurden aufgefordert, die Gegend vorsichtig zu befahren. Später hieß es, Wasser dringe in das Schiff ein und die Besatzung bereite sich darauf vor, das Schiff zu verlassen. Ein vorbeifahrendes Handelsschiff nahm die Crew demnach schließlich auf. Allen gehe es gut und sie seien in Sicherheit. Wer hinter dem Angriff steckte, blieb zunächst unklar. Der Verdacht richtete sich jedoch auf die Huthi-Miliz.

Die vom Iran finanzierten Huthi kontrollieren einen Großteil des Jemen, darunter auch die Hauptstadt Sanaa. Im November 2023, kurz nach Beginn des von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgelösten Gaza-Kriegs, hatten die Huthi damit begonnen, im Roten Meer und im Golf von Aden Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel anzugreifen, darunter auch US-Handelsschiffe. Die USA und ihre Verbündeten reagierten darauf seit Anfang 2024 mit Angriffen auf Huthi-Ziele im Jemen. Im Mai erzielten die Huthi und die USA eine vom Oman vermittelte Waffenruhe. Die jemenitische Miliz erklärte jedoch, weiterhin israelische Schiffe anzugreifen.

Die Huthi gehören neben der Hisbollah im Libanon und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands". Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.

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