Ob Francis Ford Coppola, Steven Spielberg oder George Lucas – seit den Siebzigerjahren arbeitet Harrison Ford mit den großen stilprägenden Regisseuren zusammen und prägt mit seinem markanten Gesicht und seiner leisen Ironie das US-Blockbusterkino. Er wirkte in »Apocalypse Now« oder »American Graffiti« mit, er trug Kinoepen wie »Star Wars«, »Indiana Jones« oder »Blade Runner«. Und er konnte seinen Starruhm durch gut gewählte Charakterrollen bis in die Gegenwart halten.

Wenn es nach dem Schauspieler geht, soll es mit der Karriere auch noch lange nicht vorbei sein. Ford, der inzwischen 83 Jahre alt ist, denkt längst noch nicht über die Rente nach. Das sagte er dem US-Branchenmagazin »Variety« in einem Interview .

Das sei das Attraktive am Beruf des Schauspielers, so Ford: »Es werden alte Leute gebraucht, um alte Leute darzustellen.«

Harrison Fords erster Emmy

Und für diese Aufgabe ist er offenbar bereit. Es läuft ja auch weiterhin super beim ihm. Gerade erst hat der Charakterkopf seine erste Nominierung für den Emmy bekommen, den weltweit wichtigsten Fernsehpreis. Die Ehre wurde ihm für seine Rolle in der Apple+-Serie »Shrinking« zuteil. In der Psychologen-Dramedy, die unter anderem von dem Comedian und Schauspieler Jason Segel erdacht und entwickelt wurde, verkörpert er einen Mann, der an Parkinson erkrankt ist.

Trotz seines Alters ist es Ford offenbar wichtig, aktiv an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen. Im »Variety«-Interview äußert sich der Hollywoodstar, der in politischen Fragen in der Vergangenheit immer relativ zurückhaltend agierte, auch zum aktuellen Klima in den USA: »Die Gesellschaft wird gerade gespalten.« Davon profitierten radikale Kräfte. Es gebe keine Einheit, keine Mitte mehr. Diese Mitte aber halte eine Gesellschaft zusammen. Sie brauche man, sagt Ford, um ehrliche und faire Kompromisse erringen zu können.

Für die Zukunft sieht Ford deshalb schwarz: »Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer.«