Filmmusikkomponist Mark Snow ist tot
Ein Riff auf dem Klavier, ein Streicherteppich darunter, und dann ein Gänsehautpfeifen: Der Komponist der Titelmusik der US-Fernsehserie »Akte X«, Mark Snow, ist im Alter von 78 Jahren in den USA gestorben. Dies teilte sein Agent am Freitag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne genauere Angaben zu den Umständen seines Todes zu machen.
Wie das Branchenblatt »Variety« berichtete , starb der Komponist bereits am Freitag in seinem Haus im nordöstlichen US-Bundesstaat Connecticut.
Die Melodie von »Materia Primoris« zum Nachhören finden Sie hier:
In einem Interview mit dem US-Sender NPR erzählte Snow 2016, wie er auf das gruselige Pfeifen kam: Er habe die Melodie mit einer Flöte, Geige und Klavier gespielt, aber das habe ihn nicht überzeugt. Als er auf dem Synthesizer einen Pfeifton probierte, habe seine Frau Glynn gesagt: »Ich kann auch gut pfeifen!« Er holte sie vor das Mikrofon, nahm den Song auf und verfremdete den Sound noch am Computer. Das schauerliche Pfeifen ist also halb Glynn, halb Maschine.
Neben der berühmten Titelmusik von »Akte X« komponierte Snow auch die Musik für über 200 Episoden der US-Kultserie, in der die FBI-Agenten Dana Scully und Fox Mulder mysteriöse Fälle aufklären. Auch die musikalische Untermalung anderer TV-Serien – darunter »Smallville« oder »Blaues Blut« – stammt von Snow.
Snow, der eigentlich Martin Fulterman hieß, wurde am 26. August 1946 geboren und wuchs in Brooklyn, New York, auf. In den späten Siebzigerjahren begann er, Musik fürs Fernsehen zu komponieren. Wie die meisten Komponisten seiner Zeit habe er anfangs für Musik für das große Orchester geschrieben, heißt es bei »Variety«, Snow habe sich aber früh auf die Arbeit mit Synthesizer spezialisiert. Im Laufe seiner Karriere wurde er 15-mal für den Emmy nominiert, allein sechsmal für Musik in »Akte X«. Bekommen hat er den US-Fernsehpreis allerdings nie.
Filmmusikkomponist Mark Snow
Foto:John M. Heller / Getty Images