NDR-Mann Hendrik Lünenborg soll Intendant werden
Hendrik Lünenborg soll beim NDR zum Intendant aufsteigen, zumindest wenn es nach dem Verwaltungsrat geht. Nach der Anfang April gescheiterten Wahl schlugen Senderkontrolleure nun als Alternative den aktuellen Leiter des NDR-Landesfunkhauses Hamburg vor. Der 53-jährige Lünenborg ist der einzige Kandidat für den Posten. Wann gewählt wird, ist noch unklar.
»Über den Vorschlag wird der NDR-Rundfunkrat voraussichtlich in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden«, hieß es in der Mitteilung des Verwaltungsrats, der das Vorschlagsrecht hat. Das Kontrollgremium Rundfunkrat ist wahlberechtigt. Laut Terminliste ist die nächste reguläre Sitzung am 16. Mai und die darauffolgende am 27. Juni.
Lünenborg kennt den NDR gut, er ist dort seit Jahrzehnten tätig. Seit Juli 2023 leitet er das Landesfunkhaus in Hamburg. Davor hatte er andere wichtige Positionen inne, darunter war er zeitweise Leiter der Intendanz.
Gesucht wird eine Nachfolge für Senderchef Joachim Knuth. Der 66-Jährige hatte einen vorzeitigen Übergang zum 1. September angeboten. Knuth ist seit Januar 2020 Intendant des drittgrößten öffentlich-rechtlichen ARD-Senders. Sein Vertrag läuft eigentlich regulär bis Mitte Januar 2026.
Erste Kandidatin fiel durch
Anfang April scheiterte die Intendanten-Wahl, weil die einzige Kandidatin die notwendige Zweidrittelmehrheit knapp verfehlte. Der Verwaltungsrat hatte auf eine externe Managerin aus dem Bertelsmann-Kosmos, Sandra Harzer-Kux, gesetzt. Danach kam Kritik auf, ob die Wahl nicht hätte zwischen mehreren Kandidaten stattfinden müssen. Die Kontrolleure berufen sich jedoch auf den NDR-Staatsvertrag und entsprechende Regeln.
Die Personalie Harzer-Kux galt als Überraschung. Häufig kommt es vor, dass die Topposten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch wegen der komplexen Struktur mit Führungskräften aus den eigenen Häusern besetzt werden.