Sie hatte eigentlich schon Schluss gemacht. Als es September wurde und die Blätter nicht mehr »brat«-grün waren, schrieb Charli xcx , 32, vergangenes Jahr auf X: »Goodbye forever brat summer«. Aber so leicht ist dann offenbar doch nicht.

»Es fällt mir wirklich schwer, ›brat‹ loszulassen«, bekannte die Sängerin nun in einem TikTok-Video – in bester »brat«-Manier nur mit einer Bettdecke bekleidet. Das Album sei einfach so sehr Teil von ihr und ihrem Leben geworden.

Tatsächlich war »brat«, zu Deutsch »Göre«, nicht nur ein musikalischer Erfolg, sondern auch ein popkulturelles Phänomen. In den Worten seiner Schöpferin beschrieb der Begriff eine Frau mit Zigarette, BIC-Feuerzeug und weißem Top ohne BH – chaotisch, cool und selbstbewusst. Barack Obama hörte »brat«, Kamala Harris  wollte »brat« sein, die Nato und der giftgrüne Flixbus auch, alles was Charli xcx anfasste, war es sowieso. Der »brat summer« gehörte ihr.

Nur: Hat all das nicht auch ein Verfallsdatum? Irgendwann seien die Menschen von zu viel Erfolg übersättigt und wollten, dass eine Künstlerin auch wieder verschwindet, meinte Charli xcx nun. Sie aber interessiere sich für die Spannung, die entstehe, wenn man sich einfach weigere, rechtzeitig abzutreten. »Irgendwie will ich, dass es weitergeht«.

Womit sie nicht die Einzige ist. Eine Userin kommentierte, wenn Mariah Carey jedes Jahr zu Weihnachten den gleichen Song singen dürfe, dann dürfe es auch den »brat summer« immer wieder geben. So, antwortete Charli xcx, habe sie darüber noch gar nicht nachgedacht.