Schauspielstar Heather Graham spricht nicht mehr mit ihren Eltern

Heather Graham, 55, hat seit über zwanzig Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern und ihrer Schwester. Das verriet sie dem britischen »Guardian« . Grund ist ihre Schauspielkarriere: Für ihren streng religiösen Vater waren Hollywood und die Filmindustrie immer Orte der Sünde.

Trotzdem ging Graham schon als Teenagerin zu Castings. Mit siebzehn Jahren spielte sie ihre erste große Rolle in der Komödie »Daddy’s Cadillac«. In der Folge bekam sie immer wieder Rollen, in denen sie »sexy« sein sollte und in freizügiger Kleidung auf der Kinoleinwand zu sehen war. Weil ihr die ständigen Konflikte darüber zu viel wurden, zog Graham schließlich aus dem Elternhaus aus und brach den Kontakt zu ihrer Familie letztlich ab. »Das war eine riesige Erleichterung«, sagte sie. »Mein Leben wurde plötzlich frei.«

Ihre Karriere verlief danach aber nicht nur unbeschwert: Graham geriet ins Fadenkreuz des Sexualstraftäters Harvey Weinstein, gegen dessen Avancen sie sich mit Händen und Füßen wehren musste. Nachdem sie sich geweigert hatte, allein in sein Hotelzimmer zu kommen, arbeitete der Produzent nie wieder mit ihr zusammen. Aber auch abgesehen von solchen Gefahren findet Graham, dass die Filmindustrie »zu männlich dominiert« sei, zu wenige weibliche Geschichten erzählt würden.

Deshalb will die Schauspielerin ab sofort nur noch nach eigenen Regeln spielen, erklärte sie dem »Guardian«. Ihr Leben lang sei sie eine »people pleaserin« gewesen – also jemand, der allen gefallen will – und habe erst in ihren Vierzigern bemerkt, was sie wirklich glücklich macht. Das verarbeitet sie in dem 2024 erschienenen Film »Chosen Family«, in dem sie Drehbuchautorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin war. Der Plot: Eine Yogalehrerin legt familiäre Verpflichtungen ab und lernt, Nein zu sagen. »Ich wollte Dinge in meinem Leben, die ich als hart und schmerzhaft empfunden habe, in eine Komödie verwandeln«.

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