Kartoffeln können Diabetesrisiko erhöhen – je nach Zubereitung
Kartoffeln können auf Dutzende Arten zubereitet werden – und beeinflussen das Risiko für Diabetes dabei unterschiedlich stark. Das haben Forscherinnen und Forscher der Harvard T.H. Chan School of Public Health in einer Studie herausgefunden. Die Wissenschaftler bringen Pommes frites mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 in Verbindung. Bei gebackenen, gekochten oder gestampften Kartoffeln erkennen sie jedoch keine Verbindung zu einem höheren Diabetesrisiko.
Für ihre Studie analysierten die Forscher die Ernährungsgewohnheiten von 205.000 Erwachsenen über Jahrzehnte hinweg. Die Frauen und Männer hatten über 30 Jahre regelmäßig Fragebögen zu ihrer Ernährung ausgefüllt. Sie beantworteten etwa, welche Lebensmittel sie regelmäßig aßen und wie sich ihre Gesundheit über die Jahrzehnte entwickelte. Im Laufe der Zeit erkrankten 22.299 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Diabetes Typ 2.
Der Studie zufolge erhöhen drei Portionen Pommes frites pro Woche das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, um 20 Prozent. Für gebackene, gekochte und gestampfte Kartoffeln sei kein signifikanter Zusammenhang gefunden worden.
Die Forscher fanden auch heraus, was das Diabetesrisiko senken könnte: Wer Vollkornprodukte wie etwa Vollkornnudeln oder Vollkornbrot anstelle von gebackenen, gekochten oder gestampften Kartoffeln isst, senkt das Risiko für Diabetes Typ 2 um vier Prozent. Und wer Pommes durch solche Vollkornlebensmittel ersetzt, senkt sein Diabetes-Typ-2-Risiko den Forschern zufolge sogar um 19 Prozent.
»Die Botschaft für die öffentliche Gesundheit ist hier einfach und aussagekräftig: Kleine Änderungen in unserer täglichen Ernährung können einen wichtigen Einfluss auf das Risiko für Typ-2-Diabetes haben«, sagte Mitautor Walter Willett, Professor für Epidemiologie und Ernährung, laut einer Pressemitteilung. »Der Verzicht auf Kartoffeln – insbesondere auf Pommes frites – und die Wahl gesunder Vollkornprodukte als Kohlenhydratquelle könnten dazu beitragen, das Risiko für Typ-2-Diabetes in der Bevölkerung zu senken.«
Die Ergebnisse seien auch für politische Entscheidungsträger wichtig, sagte Willett. »Nicht alle Kohlenhydrate – oder sogar alle Kartoffeln – sind gleich, und diese Unterscheidung ist zentral, wenn es darum geht, wirksame Ernährungsrichtlinien zu entwickeln.«
Kartoffeln bei der Zubereitung
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