Supermärkte müssen Kaffee in Vitrinen sperren

Ladendiebe und Banden haben Kaffee offenbar als lohnendes Diebesgut entdeckt. Er sei in den vergangenen Wochen wegen schlechter Ernten teils deutlich teurer geworden, sagte der Geschäftsführer des sächsischen Handelsverbands, René Glaser. Dadurch sei das Produkt in den Fokus der Kriminellen geraten.

Supermärkte würden Kaffee deshalb immer häufiger in Vitrinen sperren – ähnlich wie Spirituosen. Das sei für Händler oft der letzte Schritt, um sich gegen Diebstahl zu wehren. »Erfahrungsgemäß sinken die Umsätze mit Produkten, die in Vitrinen stehen und die nur auf Verlangen vom Personal ausgegeben werden, spürbar«, so Glaser.

Eine gute Lösung für Handelsvertreter sei das ihm zufolge nicht. Außer Kaffee kenne er keine andere Produktgruppe, die derzeit häufiger weggeschlossen werde.

Klimakrise beeinflusst Ernte

Die Kaffeepreise in Deutschland steigen, weil der Rohkaffee knapper wird. Das wiederum liegt daran, dass das Klima in vielen Anbauländern für Ernteausfälle sorgt. In Brasilien etwa gab es zuletzt heftige Dürren und hohe Temperaturen.

Zuletzt hatte der Anbieter Tchibo die höheren Einkaufspreise an Kunden weitergegeben. Mit Flyern machte der Marktführer seine Kunden auf die Gründe aufmerksam. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kaffee ist nach Daten des Deutschen Kaffeeverbandes das Lieblingsgetränk der Deutschen, noch vor Mineralwasser und Bier. Rund vier Tassen Kaffee am Tag oder 164 Liter im Jahr trinken die Menschen hierzulande im Schnitt.

Nahrungsmittel in Deutschland haben sich im Juli gegenüber dem Vormonat leicht verteuert. Insgesamt blieb die Inflationsrate überraschend bei 2,0 Prozent. Experten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.

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