Verbraucher sparen immer mehr – Kauflaune getrübt

Verbraucherinnen und Verbraucher haben weniger Lust auf Konsum. Wie aus der aktuellen Erhebung des Konsumklimas von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) hervorgeht, verschlechtern sich die Aussichten im Juli erneut.

Hauptursache für den erneuten Rückgang ist vor allem die anhaltend hohe Sparneigung der Verbraucher. Der entsprechende Indikator steigt im Juli um 2,5 Zähler auf 16,4 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Februar 2024. »Die Erholung der Konsumstimmung lässt weiter auf sich warten, auch deshalb, weil die Sparneigung wiederholt angestiegen ist«, sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

Die Nürnberger Forscher haben die Befragung im Zeitraum vom 3. bis zum 14. Juli 2025 durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews im Auftrag der EU-Kommission.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher halten es demnach für ratsam, größere Anschaffungen zu verschieben. Die Anschaffungsneigung selbst fiel auf den niedrigsten Stand seit Februar. Gründe sind den Forschern zufolge die allgemeine Unsicherheit, hohe Preise – insbesondere für Nahrungsmittel – sowie der Wunsch nach finanzieller Vorsorge.

Bundesregierung ist optimistisch

Dabei bemüht sich die Bundesregierung, Optimismus zu verbreiten. So berichtete Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf seiner Sommerpressekonferenz von einem Besuch einer Gruppe ausländischer Investoren. Er sei erstaunt und erfreut gewesen, »zu sehen, wie positiv Deutschland von außen als Investitionsstandort gesehen wird«, sagte Merz.

Es brauche eine bessere Grundstimmung in Deutschland. Anfang dieser Woche empfing Merz dann Topmanager zum »Investitionsgipfel«. Doch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern scheint der Optimismus noch nicht zu verfangen.

Konjunkturerwartungen brechen ein, aber mehr Kaufkraft im Ausblick

Die Konjunkturerwartungen – die zuletzt durch das Investitionspaket der Bundesregierung gebessert werden sollten – erleiden im Konsumklimaindex einen deutlichen Rückschlag: Der Indikator brach geradezu ein. Die bislang spürbare Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung noch in diesem Jahr habe damit einen kräftigen Dämpfer erhalten, heißt es.

Ein Lichtblick bleibt die Entwicklung der Einkommenserwartungen. Der entsprechende Indikator steigt auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Die Verbraucher rechnen offenbar mit einer verbesserten Kaufkraft. Dazu tragen unter anderem solide Tarifabschlüsse, Rentenerhöhungen sowie eine zuletzt auf zwei Prozent gesunkene Inflationsrate bei.

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