Trumps Handelskrieg lässt deutsche Exporte schrumpfen

Noch hoffen die Staaten der Europäischen Union (EU) auf eine glimpfliche Verhandlungsvereinbarung im Zollstreit mit der neuen US-Regierung von Donald Trump. Doch die deutsche Außenwirtschaft leidet bereits jetzt erkennbar unter der Zoll-Ungewissheit.

So sind die Exporte in die USA im Mai um 7,7 Prozent im Vergleich zum April gesunken, das teilte das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mit. Insgesamt wurden im Mai Waren im Wert von 12,1 Milliarden Euro aus Deutschland in die USA geliefert. Das war der niedrigste Wert seit dem März 2022. Im Vergleich zum Mai 2024 betrug der Rückgang sogar 13,8 Prozent.

Die Vereinigten Staaten waren im Jahr 2024 größter Einzelabnehmer deutscher Waren, mit einem Exportvolumen von 161,4 Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei der bedeutendsten deutschen Exportländer lagen die beiden EU-Nachbarn Frankreich (115,4 Milliarden Euro) und die Niederlande (109,4 Milliarden Euro). Insgesamt entfallen etwa zehn Prozent der gesamten deutschen Ausfuhren auf die USA.

Verhandlungen mit der US-Regierung

Den deutschen Exporteuren gelang es nicht, die Einbußen im US-Geschäft durch Verkäufe in andere Weltregionen aufzufangen . Weil auch die Exporte in EU-Staaten (-2,2 Prozent) und Drittstaaten (-0,3 Prozent) zurückgingen, schrumpften Deutschlands Ausfuhren im Mai gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt nur um 1,4 Prozent zurück.

Insgesamt überragen die aus Deutschland im Mai exportierten Waren mit einem Wert von 129,4 Milliarden Euro die Einfuhren von 111,1 Milliarden Euro deutlich. Der Außenhandelsüberschuss wuchs auf 18,4 Milliarden Euro nach 15,7 Milliarden im April.

Die EU-Kommission führt zurzeit mit Vertretern der US-Regierung Gespräche über eine künftige Zollregelung. Die US-Regierung kündigte am Montag an, noch bis 1. August auf neue Zölle zu verzichten. Zuvor hatten die USA eine Frist bis 9. Juli angegeben. Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.

Anmerkungen der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass Deutschlands Exporteure die Rückgänge im US-Geschäft teils durch mehr Ausfuhren in andere Weltregionen kompensieren konnten. Das war nicht der Fall. Wir haben die Stelle korrigiert.

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