Ratingagentur Moody’s stuft Kreditwürdigkeit der USA herab
Die Ratingagentur Moody’s hat den USA ihre Spitzennote bei der Kreditwürdigkeit entzogen. Moody’s stufte die Kreditwürdigkeit des Landes am Freitag von der Bestbewertung AAA auf Aa1 herab. Zur Begründung führte die Ratingagentur das Anwachsen der Staatsschulden sowie der Zinsen an, die die USA für ihre Schulden zahlen müssen.
Über die Jahre hätten US-Regierungen und der US-Kongress keine Maßnahmen gegen den »Trend großer jährlicher Haushaltsdefizite und steigender Zinskosten« beschlossen, erklärte Moody’s. Auch die derzeit diskutierten Haushaltspläne ließen nicht darauf schließen, dass die Staatsausgaben und Defizite der größten Volkswirtschaft der Welt sinken könnten.
Das Weiße Haus reagierte verärgert. Kommunikationsdirektor Steven Cheung kritisierte Moody's Chefökonomen Mark Zandi. Dieser sei ein politischer Gegner von US-Präsident Donald Trump, schrieb Cheung auf der Plattform X: »Niemand nimmt seine 'Analysen' ernst.« Diese hätten sich immer wieder als falsch erwiesen.
Moody's ist die letzte der drei großen Ratingagenturen, die den USA die Spitzennote entzogen haben. S&P und Fitch hatten dies bereits in den Vorjahren getan. Die jetzige Entscheidung von Moody’s ist eine schlechte Nachricht für US-Präsident Donald Trump.
Ebenfalls am Freitag waren bereits Steuerkürzungspläne des Präsidenten im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses durchgefallen – und zwar wegen des Widerstands von Politikern von Trumps Republikanischer Partei. Mit einem Gesetz will Trump Steuerkürzungen verlängern, die teilweise bereits während seiner ersten Präsidentschaft 2017 beschlossen worden waren. Experten zufolge könnten die Pläne allerdings zu mehr als fünf Billionen Dollar zusätzlichen US-Schulden im Laufe eines Jahrzehnts führen.
Das führt zu Unmut bei vielen Republikanern. Fünf republikanische Abgeordnete im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses verweigerten Trump deswegen die Gefolgschaft und verhinderten mit den Demokraten eine Annahme der Pläne.