Mehr Fracht und höhere Preise: Hapag-Llyod legt zu
Mit seinen knapp 300 Schiffen hat Hapag-Lloyd in den ersten drei Monaten gut 3,3 Millionen Standardcontainer über die Weltmeere bewegt. Das waren etwas mehr als vor einem Jahr und zusammen mit höheren Preisen stiegen bei den Hamburgern Einnahmen und Gewinn. Doch das Unternehmen bleibt vorsichtig.
Eine hohe Nachfrage zum Jahresauftakt hat der Containerreederei Hapag-Lloyd deutlich mehr Geld in die Kassen gespült. Sowohl die Transportmenge als auch die durchschnittliche Frachtrate lagen jeweils rund neun Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen mitteilte. Rechnerisch wurden 300.000 Standardcontainer mehr transportiert. "Wir sind gut in das erste Quartal 2025 gestartet, doch das Marktumfeld ist momentan von vielen Unsicherheiten geprägt", erklärte Konzernchef Rolf Habben Jansen. "Deshalb erwarten wir weiterhin rückläufige Ergebnisse für das Gesamtjahr."
Operativ verdienten die Hamburger zwischen Januar und Ende März mit 500 Millionen Euro gut ein Viertel mehr als vor Jahresfrist, wie der deutsche Branchenprimus vorläufig mitteilte. Die Einnahmen stiegen um etwa 18,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Rechnerisch schlug das Unternehmen insgesamt 3,3 Millionen Standardcontainer um. Für den Transport eines Containers zahlten Kunden durchschnittlich 1480 US-Dollar - das waren 121 US-Dollar mehr als im Vorjahreszeitraum.
Die fünftgrößte Container-Reederei der Welt stellt sich darauf ein, dass Ende 2025 auch nur eine schwarze Null in den Büchern stehen könnte. Maximal hält sie derzeit ein operatives Ergebnis (Ebit) von 1,5 Milliarden Euro für möglich. "Sowohl die weiterhin angespannte Situation im Roten Meer als auch der weltweite Handelskonflikt könnten die Angebots- und Nachfragesituation in der Containerschifffahrt und damit auch die Ergebnisentwicklung von Hapag-Lloyd erheblich beeinflussen", erklärte der Konzern.
Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat die Reederei Stornierungen aus der Volksrepublik, allerdings auch ein massives Wachstum der Nachfrage aus Thailand, Kambodscha und Vietnam verzeichnet. Das erklärte ein Sprecher kürzlich auf Nachfrage.
Wegen Angriffen jemenitischer Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer meidet Hapag-Lloyd das Seegebiet und den angrenzenden Suezkanal seit Monaten. Die Schiffe werden um die Südspitze Afrikas umgeleitet, was Kosten und Fahrzeiten erhöht, aber auch die Frachtraten in die Höhe getrieben hat.
Die endgültigen Zahlen für das erste Quartal sollen am 14. Mai vorgestellt werden. Großaktionäre von Hapag-Lloyd sind mit je 30 Prozent die chilenische Reederei CSAV und der aus Hamburg stammende Milliardär Klaus-Michael Kühne (Kühne & Nagel). Kleinere Anteilspakete halten neben der Stadt Hamburg die Staatsfonds von Katar und Saudi-Arabien. Der Streubesitz lag Ende 2024 laut Hapag-Lloyd bei 3,6 Prozent.
Hapag-Lloyd verfügt über nach eigenen Angaben über 299 Containerschiffe, die zwischen mehr als 600 Häfen verkehren. Zudem ist das Unternehmen an 21 Hafenterminals beteiligt. Zum Jahresende beschäftigte der Konzern rund 16.900 Mitarbeiter.