Deutschland erreicht Halbfinale – Italien blamiert sich bei Gegentor

Die deutschen Fußballer dürfen weiter auf den Titel in der Nations League hoffen. Im Viertelfinal-Rückspiel kam die DFB-Auswahl nach einem 3:0-Halbzeitstand allerdings nur zu einem 3:3. Das Hinspiel am Donnerstag hatte die Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewonnen, dadurch ist das DFB-Team weiter. Im Halbfinale Anfang Juni bekommt es die DFB-Mannschaft mit Portugal zu tun, das Team von Cristiano Ronaldo (ein Tor) gewann 5:2 nach Verlängerung gegen Dänemark.

Das 1:0 im Stadion von Borussia Dortmund erzielte Joshua Kimmich per Foulelfmeter (30. Minute). Kimmich war auch am kuriosen 2:0 beteiligt, als er einen Eckball schnell auf Jamal Musiala ausführte und damit die noch diskutierenden Italiener überraschte. Musiala schoss anschließend ins leere Tor. Ein im Profifußball selten gesehener Aussetzer der Italiener. Die italienische Zeitung »Gazzetta dello Sport« schrieb noch in der Pause: »Ein beklagenswertes Schläfchen.«

Noch vor der Pause traf Tim Kleindienst zum 3:0 (45.) und sorgte für die vermeintliche Entscheidung. Doch Italien zeigte Charakter, Moise Kean führte sein Team mit zwei Toren (49./69.) wieder heran. Und der Ausgleich fiel tatsächlich noch durch ein Elfmetertor von Giacomo Raspadori in der Nachspielzeit.

Die Endrunde der Nations League findet in Deutschland in Stuttgart und München statt. Das erste Halbfinale wird am 4. Juni ausgetragen, das zweite am 5. Juni. Das Finale und das Spiel um Platz drei finden am 8. Juni statt. Danach müssen einige Nationalspieler direkt weiter: Auf den FC Bayern und Borussia Dortmund wartet unmittelbar nach der Nations League die neue Klub-Weltmeisterschaft in den USA.

Die erste gefährliche Aktion in Dortmund gehörte Leon Goretzka, dem Mann des Abends beim deutschen Sieg in Italien am Donnerstag. Ein Schuss des Bayern-Spielers ging nach 70 Sekunden knapp rechts am Tor vorbei.

Neu in der Startelf war Tim Kleindienst, und das sollte sich auszahlen. In der 29. Minute wurde der Mönchengladbacher Stürmer zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter verwandelte Kimmich souverän in die linke Ecke.

Gut, besser, Kimmich

Dann wurde es kurios. Zunächst wehrte Italiens Torhüter Gianluigi Donnarumma einen Kopfball von Kleindienst zur Ecke ab. Als der Torhüter seine Vorderleute daraufhin zur Ordnung rief, schalteten Kimmich und ein Balljunge schnell: Der DFB-Kapitän schlug den Ball in den Fünfmeterraum, wo Musiala völlig allein stand und nur noch ins leere Tor einschieben musste. Die Italiener wirkten selbst fassungslos und versuchten gar nicht erst, mit dem Schiedsrichter über das Tor und die schnell ausgeführte Ecke zu diskutieren.

Und es wurde noch schlimmer für sie. Noch vor der Pause erzielte Kleindienst nach einer Flanke von Kimmich per Kopf das 3:0. Kimmich war zu diesem Zeitpunkt an allen fünf Toren im Hin- und Rückspiel gegen Italien beteiligt. »Oh, wie ist das schön«-Sprechchöre schallten kurz darauf durch das Stadion – und es fühlte sich an wie ein Zwischenhoch der noch immer jungen Ära Nagelsmann.

Dann ist alles anders

Doch mit Beginn der zweiten Hälfte war die Luft bei den Deutschen raus. Das 1:3 durch Kean nach einem Fehler von Leroy Sané schien noch eine Art Ehrentreffer zu sein, doch Italien machte weiter Druck. Die Folge war der zweite Treffer von Kean in der 69. Minute. Und Italien blieb dran, hätte nach einem vermeintlichen Foul von Nico Schlotterbeck sogar fast einen Elfmeter bekommen, doch nach Überprüfung der Videobilder wurde der Strafstoß zurückgenommen (74.).

Einen Elfmeter gab es dann fast ganz zum Schluss nach einem Handspiel von Maximilian Mittelstädt – 3:3. Deutschland musste noch einmal zittern, aber ein weiterer Treffer für eine Verlängerung fiel nicht mehr.

Mit dem Einzug ins Final Four steht auch fest, dass Deutschland in der WM-Qualifikation für die Endrunde 2026 auf die Slowakei, Nordirland und Luxemburg treffen wird. Die ersten Qualifikationsspiele auf dem Weg zur WM in den USA, Mexiko und Kanada bestreitet die DFB-Auswahl im September.

Kimmich überragt gegen Italien in Hin- und Rückspiel

Foto: Christof Koepsel / DFB / Getty Images

Das könnte Ihnen auch gefallen