Bundeswehr meldet Wachstum der Litauen-Brigade

Mit der Litauen-Brigade betritt die Bundeswehr Neuland. Bis 2027 sollen erstmals 5000 Soldaten dauerhaft im Ausland stationiert sein, um die Grenze zu Belarus zu sichern. Derzeit sind 400 vor Ort. Sie bekommen nun Besuch von Bundeskanzler Merz und Verteidigungsminister Pistorius.

Der Aufbau der ständigen Litauen-Brigade der Bundeswehr in Litauen macht Fortschritte. Das teilte ein Sprecher des Heeres dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor der Reise von Kanzler Friedrich Merz und Verteidigungsminister Boris Pistorius nach Vilnius am heutigen Donnerstag mit. "Aktuell haben wir zirka 400 Angehörige der Brigade Litauen", sagte er dem RND. "Bis Ende des Jahres werden es insgesamt 500 sein."

Im Februar 2026 würden die etwa 1000 Soldatinnen und Soldaten aus der multinationalen Battlegroup in die Brigade integriert, sodass diese im Februar 2026 auf zirka 1800 Männer und Frauen und bis Mitte desselben Jahres auf etwa 2000 anwachsen werde. In der Folge würden die beiden Kampftruppenbataillone - das Panzerbataillon 203 in Augustdorf und das Panzergrenadierbataillon 122 nach und nach aus Deutschland verlegt, vorausgesetzt, die entsprechende Infrastruktur sei geschaffen. Bis 2027 sollen rund 4800 Bundeswehrsoldaten und 200 zivile Mitarbeiter in dem baltischen Staat stationiert werden.

"Das Interesse in der litauischen Bevölkerung ist ungebrochen groß", betonte der Sprecher gegenüber dem RND. "Die Truppe wird von ganzem Herzen in der Region aufgenommen, mit Schulen, Bildungseinrichtungen, Wohneinrichtungen." Der feierliche Aufstellungsappell der Panzerbrigade 45, an der Merz und Pistorius teilnehmen werden, sei im Übrigen "ein wichtiger Schritt für uns, weil die Panzerbrigade 45 nicht nur den Beinamen "Litauen" erhalten wird, sondern auch die Fahnenbänder und die Truppenfahne. Damit ist die Brigade dann eine vollwertig aufgestellte Brigade des deutschen Heeres."

Beitrag zur Abschreckung an der Nato-Ostflanke

Die Bundeswehr betritt mit der Brigade Neuland. Im Gegensatz zu ihren bisherigen Auslandseinsätzen handelt es sich bei der Aufstellung der Litauen-Brigade um die erste dauerhafte Stationierung eines Truppenverbandes im Ausland. Deutschland reagiert damit auf die wachsende Bedrohung der Nato durch Russland nach der russischen Invasion in der Ukraine vor mehr als drei Jahren. Im Koalitionsvertrag des neuen schwarz-roten Regierungsbündnisses heißt es dazu: "Die dauerhaft in Litauen stationierte deutsche Brigade ist unser zentraler Beitrag für Abschreckung und Verteidigung an der Nato-Ostflanke. Die Aufstellung, ihre Ausstattung und Finanzierung sowie ihr Personalbedarf haben Priorität."

Die Brigade soll bis 2027 voll einsatzfähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz der bis zu 5000 Soldaten, deren Hauptstandort eine noch zu bauende Kaserne mit Truppenübungsplatz in Rudninkai - nahe der Grenze zu Belarus - sein soll. Bis zu deren Fertigstellung wird es Übergangslösungen in litauischen Kasernen nahe Vilnius geben.

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