Diese Solar-Überwachungskameras überzeugen im Test
Solarbetriebene Überwachungskameras versprechen kabellose Sicherheit mit nachhaltiger Energie. ntv.de testet fünf verschiedene Modelle. Welche Kamera eignet sich wirklich und schlägt zuverlässig Alarm?
Sicherheit ganz ohne Kabel, nur mit der Kraft der Sonne und WLAN - das sollen Solar-Überwachungskameras ihren Nutzern bieten. Die ntv/RTL-Testredaktion will wissen: Wie gut ist die Bildqualität der kleinen Geräte, wie einfach sind sie zu bedienen? Und wie sicher kann man sich mit den Solar-Modellen wirklich fühlen? Der Test von fünf Überwachungskameras zeigt, welche Geräte wirklich ohne Steckdose auskommen und dank Bewegungsmelder zuverlässig Alarm schlagen.
Diese Solar-Überwachungskameras haben wir getestet
- ieGeek 2K Überwachungskamera, 45,49 Euro (UVP)*
- TP-Link Tapo C410 Solar Kit, 69,90 Euro (UVP)*
- AOSU 2K Solar PTZ Panorama Kamera, 82,92 Euro (UVP)*
- REOLINK Argus Series B320, 99,99 Euro (UVP)*
- eufy Security Solar Wall Light Cam S120, 129 Euro (UVP)*
So haben wir die WLAN-Kameras überprüft
Solar-Überwachungskameras funktionieren dank ihres Solarpanels ohne Kabel und Strom. Scheint die Sonne tagsüber, lädt der Akku auf, und das Gerät ist einsatzbereit. Dadurch sind die Kameras nachhaltig und auch an Orten ohne Stromanschluss flexibel einsetzbar. Zudem sind sie einfach zu montieren, das lästige Kabelverlegen entfällt.
Auspacken und losfilmen? Ganz so einfach funktionieren Solar-Überwachungskameras dank des benötigten Sonnenlichts zwar nicht, dennoch gibt es hier deutliche Unterschiede im Test. Wir wollen wissen: Wie kompliziert ist die Einrichtung der Kameras, wie schnell sind die Geräte einsatzbereit? Wie gut ist die Videoqualität am Tag und in der Nacht, wie zuverlässig schlagen sie Alarm?
Unser Testsieger: REOLINK Argus Series B320 für 99,99 Euro (UVP)
Unter anderem dank ihrer gestochen scharfen Aufnahmen kann die REOLINK Argus Series B320 für knapp 100 Euro im Test am meisten überzeugen. Die mit Abmessungen von 71 x 71 x 191 mm kompakte Überwachungskamera hat eine schlichte, aber hochwertige Optik und kann laut Hersteller im Außenbereich von minus zehn bis 55 Grad Celsius eingesetzt werden. Sie ist wasserfest und kann sowohl an der Wand montiert als auch flexibel platziert werden.
Um die Kamera zu nutzen, benötigt man die dazugehörige REOLINK-App, die sowohl für Android als auch für iOS-Geräte verfügbar ist und sich einfach und benutzerfreundlich über einen QR-Code einrichten lässt. Ist die App installiert, kann man hier auf Livestreams zugreifen, Videoaufnahmen der Kamera abspielen und Benachrichtigungen konfigurieren. Wie gut die Videoaufnahmen sind, zeigt sich in unserem Praxistest: Das Modell bietet eine HD-Auflösung, die für klare und gestochen scharfe Bilder sorgt. Die Nachtsichtfunktion mit Infrarot-LEDs ermöglicht Aufnahmen in klarer Qualität bis zu einer Entfernung von etwa zehn Metern. Die integrierte PIR-Bewegungserkennung unterscheidet gut zwischen Personen, Fahrzeugen und Haustieren, wodurch Fehlalarme minimiert werden.
Registriert die Kamera Bewegungen, werden sie sofort als Push- und E-Mail-Benachrichtigungen an das verknüpfte Smartphone gesendet. Nutzer können dank der Zwei-Wege-Audiofunktion mit Mikrofon und Lautsprecher direkt über die Kamera kommunizieren: Man kann sowohl hören, was die Person draußen sagt, als auch über eine Sprechanlage selbst mit der Person in Kontakt treten - perfekt, um ungebetene Gäste zu verjagen. Außerdem lässt sich in der App ein Alarm an der Kamera auslösen.
Das aufgenommene Videomaterial kann lokal auf einer microSD-Karte (bis zu 128 GB) gespeichert werden. Eine Cloud-Speicherung ist ebenfalls möglich. Das geht allerdings nur 30 Tage lang kostenlos, anschließend fallen Kosten für den Service an.
Unser Fazit: Die REOLINK Argus Series B320 überzeugt durch ihre Kombination aus hoher Bildqualität, einfacher Inbetriebnahme und flexibler Stromversorgung.
Unser Preis-Leistungs-Sieger: Die ieGeek 2K Kamera für 45,49 Euro (UVP)
Auch die mit rund 46 Euro deutlich günstigere ieGeek 2K-Kamera kann im Test überzeugen. Das kleine, aber sehr robuste Modell glänzt vor allem durch seine Größe. Das integrierte, flache Solarpanel ermöglicht einen Betrieb ohne zusätzliche Kabel und sorgt dafür, dass die Kamera schlank und unauffällig bleibt. Insgesamt macht das Gerät damit optisch einen hochwertigen Eindruck, ohne dabei protzig zu wirken.
Ähnlich wie beim Testsieger ist auch hier die Inbetriebnahme unkompliziert. Nach dem Scannen des QR-Codes lädt man die passende App herunter, erstellt einen Account und sucht ein sonniges Plätzchen für die Überwachungskamera. Die ieGeek überzeugt mit klaren Bildern dank ihrer 2K-Auflösung - sogar im Dunkeln zeigt uns die Kamera Aufnahmen in Farbe statt in eintönigem Schwarz-Weiß. Die Bewegungserkennung mit PIR-Sensor arbeitet zuverlässig und filtert Tiere oder Blätter heraus, sodass die Wahrscheinlichkeit für Fehlalarm-Meldungen auf dem Handy minimiert wird. Ein weiterer Pluspunkt: Alle Bewegungserkennungen werden gespeichert und lassen sich später kostenlos in der App anschauen.
Wie beim Testsieger ist auch hier eine Zwei-Wege-Audiofunktion vorhanden, sodass man über die Kamera mit Besuchern oder sogar potenziellen Eindringlingen sprechen kann. Wer Alexa nutzt, kann die Kamera auch bequem per Sprachbefehl steuern.
Unser Fazit: Die ieGeek 2K Überwachungskamera ist ein rundum gelungenes Paket. Sie überzeugt durch ihr schlankes Design, eine gute Bildqualität inklusive Farbnachtsicht, smarte Funktionen, eine einfache Bedienung und ihren günstigen Preis. Besonders praktisch: Die Kombination aus Akku- und Solarbetrieb, die eine flexible Nutzung ermöglicht.
TP-Link Tapo C410 Solar Kit für 69,90 Euro (UVP)
Ein wenig teurer als unser Preis-Leistungs-Sieger, aber günstiger als der UVP unseres Testsiegers ist die Tapo-Überwachungskamera für rund 70 Euro. Auch sie überzeugt durch eine schnelle Einrichtung und eine intuitive Bedienoberfläche. Sie ist schlicht, in modernem Weiß gehalten und verfügt über ein wetterfestes Gehäuse, das vor Regen und Staub schützen soll. Das Solarpanel wird mit einer passenden Halterung geliefert, mit der die Kamera platzsparend montiert werden kann.
Dem Hersteller zufolge braucht die Kamera nur rund 45 Minuten direkte Sonneneinstrahlung pro Tag, um dauerhaft mit Energie versorgt zu werden. Alternativ kann der Akku aber auch per USB-C geladen werden. Installiert wird die Kamera mithilfe der intuitiven Tapo-App, die Nutzer Schritt für Schritt durch die Konfiguration führt. Ein Vorteil: Die App gibt hilfreiche Tipps zur optimalen Positionierung der Kamera und testet die WLAN-Signalstärke vor Ort. Ein nettes Feature, das aber auch mehr Zeit für die Installation in Anspruch nimmt als es bei den vorherigen Modellen der Fall ist.
Im Praxistest liefert die Überwachungskamera solide Ergebnisse. Dank 2K-Auflösung sieht man klar, was draußen passiert. Mit einem Sichtfeld von etwa 110 bis 120 Grad liefert das Gerät einen guten Überblick, nur direkt unter der Kamera gibt es einen kleinen blinden Fleck. Nachts lässt sich zwischen dem farbigen LED-Spotlight und dem klassischen Infrarot-Modus wählen.
Ähnlich wie bei den beiden Sieger-Kameras erkennt auch hier das KI-System zuverlässig, ob sich Menschen, Autos oder Haustiere bewegen - im Test verzeichnen wir keine Fehlalarme. Die aufgenommenen Videos lassen sich auf einer microSD-Karte abspeichern und bei Bedarf auch in der Cloud sichern, was jedoch mit Kosten verbunden ist. Praktisch ist auch die Zwei-Wege-Audiofunktion, mit der man auch hier direkt mit Personen vor der Kamera sprechen kann.
In der Tapo-App lassen sich benutzerfreundlich alle Funktionen der Kamera inklusive Live-Ansicht, Bewegungserkennung, Alarmmanagement und Audio-Kommunikation steuern. Auch die Bereiche, die überwacht werden sollen, lassen sich hier festlegen - so bleibt die Privatsphäre geschützt. Die App unterstützt zudem Amazon, Alexa und Google Assistant. Bewegungen werden zuverlässig per Push-Nachricht gemeldet.
Unser Fazit: Insgesamt ist die Tapo C410 eine empfehlenswerte Kamera, die eine solide Überwachungslösung ist und on top auch noch ein Spotlight besitzt.
AOSU 2K Solar PTZ Panorama Kamera für 82,92 Euro (UVP)
Anders als die anderen Überwachungskameras im Test bietet das Modell von AOSU einen Kamerakopf, der sich um 360 Grad drehen lässt und den Bewegungen, die er erfasst, folgt. Für rund 83 Euro bekommen Nutzer diese Funktion in einer schlanken, aber dennoch im Vergleich zu den anderen etwas größeren Kamera mit integriertem Solarpanel. Das Material des Gehäuses wirkt zwar etwas empfindlich, ist aber wetterfest.
Die einfache Inbetriebnahme der Kamera überzeugt im Test, dank Plug-and-Play ist das Gerät in wenigen Minuten installiert. Wichtig ist dabei, dass das Solarpanel gut ausgerichtet ist und ausreichend Sonnenlicht erhält. Die App lässt sich über einen QR-Code herunterladen und anschließend einrichten. Auch hier gibt es Tipps, wie die Kamera am besten ausgerichtet wird, Funktionen wie Live-View und Zugriff auf gespeicherte Aufnahmen runden die App ab. Auch ein Cloudspeicher für die Aufnahmen ist möglich, ist aber mit Zusatzkosten verbunden: Die Pro-Version kostet im Jahr fast 70 Euro, um die Videos 30 Tage zu speichern. Die Basic-Version bedeutet 14 Tage speichern und kostet rund 45 Euro im Jahr.
Im Praxistest liefert die Kamera gute Ergebnisse - allerdings mit einer Einschränkung: Zwar macht sie tagsüber gute Videoaufnahmen, nachts wechselt sie aber in den Schwarz-Weiß-Modus, was das Bild etwas unscharf werden lässt. Wie bereits erwähnt, dreht sich die Kamera um 360 Grad horizontal und 90 Grad vertikal - im Test haben wir trotzdem das Gefühl, dass es einen kleinen toten Winkel gibt. Was außerdem im Test negativ auffällt: Die automatische Verfolgung von Personen funktioniert zwar zuverlässig, die Push-Nachrichten auf dem Handy können mit der Zeit aber etwas nervig werden, wenn man sie nicht in der App reguliert. Ein paar Mal kommt es zudem zu Übertragungsfehlern. Mit PIR-Sensor (Bewegungssensor), Licht- und Tonalarm sowie Zwei-Wege-Audiofunktion ist die Kamera aber insgesamt gut ausgestattet, um ungebetene Besucher abzuschrecken oder mit ihnen zu kommunizieren.
Unser Fazit: Perfekt für alle, die 360-Grad-Aufnahmen bevorzugen. Die Kamera lässt sich einfach installieren, hat aber keine alternative Stromversorgung. Das könnte die Funktionsfähigkeit im Winter einschränken, wenn die Solarpanels nicht genug Sonne bekommen.
eufy Security Solar Wall Light Cam S120 für 129 Euro (UVP)
Das teuerste Modell im Test ist mit einem Preis von rund 130 Euro die eufy-Überwachungskamera. Optisch unterscheidet sich die Kamera deutlich von den anderen getesteten Modellen: Sie wirkt wie eine übergroße Retro-Fotokamera. Praktisch ist, dass das Solarpanel auch hier auf der Oberseite der Kamera integriert ist. Die Kombination aus Kamera, Bewegungsmelder und einem 300 Lumen starken Spotlight macht das Gerät zudem zu einer guten Außenleuchte mit Sicherheitsfunktion.
Die Einrichtung der Kamera ist einfach und auch für Technik-Neulinge kein Problem: QR-Code scannen, den Anweisungen der App folgen, schon ist die Kamera einsatzbereit. Auch dieses Gerät funktioniert ohne Kabel und lässt sich tagsüber durch das Solarpanel aufladen. Alternativ ist bei wenig Sonnenschein oder im Winter eine Aufladung über USB-C möglich.
Der Praxistest zeigt eine solide Leistung. Die Kamera nimmt Videos in 2K-Auflösung auf und liefert tagsüber klare, detailreiche Bilder. Das Sichtfeld von 120 Grad ist für viele Außenbereiche ausreichend, hinterlässt jedoch einen toten Winkel direkt unter der Kamera. Bei der Nachtsicht kann man zwischen einer schwarz-weißen Ansicht über Infrarot oder einer farbigen wählen, wenn das Spotlight aktiviert ist. Ein Plus: Das integrierte Bewegungslicht reagiert schnell und sorgt für zusätzliche Sicherheit. Die KI-getriebene Bewegungserkennung unterscheidet passabel zwischen Menschen und Tieren, allerdings kommt es hier im Test manchmal zu Fehlalarmen.
Auch bei der eufy-Kamera lassen sich Gespräche mit Personen vor der Kamera führen, allerdings reicht der Lautsprecher nur für kurze Unterhaltungen. Über die App lässt sich per Knopfdruck ein Alarm aktivieren, um Einbrecher oder unerwünschte Besucher abzuschrecken. Praktisch: Auch ein schneller Screenshot oder eine manuelle Videoaufnahme sind möglich. Der integrierte Speicher reicht laut Hersteller für bis zu zwei Monate aus. Eine Cloud-Speicherung ist nicht enthalten, aber durch die optionale eufy Home Base erweiterbar.
Unser Fazit: Die eufy Security Solar Wall Light Cam S120 ist eine solide Kombination aus Überwachungskamera und Außenleuchte mit nachhaltiger Solarstromversorgung.
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