Star-Fotograf Sebastião Salgado ist tot

Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen machen ihn weltberühmt. Nachdem er über Jahre Porträts zahlreicher Superstars fotografierte, wendet sich Salgado später der Bebilderung von der Natur zu. Umweltschutz wurde für ihn zur wichtigen Triebfeder. Nach schwerer Krankheit ist Salgado jetzt verstorben.

Der weltweit bekannte Fotograf und Umweltaktivist Sebastião Salgado ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Dies gab die französische Akademie der Schönen Künste in Paris bekannt, deren Mitglied er war. Salgado sei ein "großer Zeuge der menschlichen Verfassung und des Zustands des Planeten" gewesen, würdigte die Akademie sein Schaffen. Laut einer Erklärung seiner Familie litt er an einer "schweren Leukämie".

Der Fotograf mit brasilianischer und französischer Staatsbürgerschaft griff mit seinen eindrücklichen Schwarz-Weiß-Bildern unter anderem das Schicksal von Flüchtlingen auf, in den vergangenen Jahren standen seine Aufnahmen vor allem im Zeichen des Natur- und Klimaschutzes.

Filmporträt von Wim Wenders

Filmregisseur Wim Wenders porträtierte ihn im Jahr 2014 in dem für den Oscar nominierten Dokumentarfilm "Das Salz der Erde".

Der am 8. Februar 1944 im Südosten Brasiliens geborene Salgado machte zunächst einen Abschluss in Wirtschaft, kam aber dann über die Kamera seiner Frau zur Fotografie. Der Autodidakt, der vor der Militärdiktatur in seiner Heimat nach Frankreich floh, zog fortan über den Globus, von Ruanda bis Guatemala, von Indonesien bis Bangladesch. Dort dokumentierte er Hungersnot, Krieg, Exodus, Ausbeutung und andere Tragödien der sogenannten Dritten Welt, mit der Empathie von "jemandem, der aus dem gleichen Teil der Welt kommt", wie er einst sagte.

Auch als Umweltaktivist war Salgado ein ausgesprochener Gegner des rechtsradikalen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, der den Regenwald am Amazonas für die Landwirtschaftsindustrie und den Bergbau im großen Stil öffnete.

Salgado gründete selbst eine Umweltschutzorganisation namens Instituto Terra, um die Abholzung der Wälder in seinem Heimat-Bundesstaat Minas Gerais zu stoppen. Für seine Arbeit und sein Engagement erhielt Salgado viele Auszeichnungen, unter anderem 2019 als erster Fotograf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine Fotos seien Botschaften "für den Frieden, für die Menschlichkeit, für die Verständigung der Völker", hieß es in der Begründung.

Das könnte Ihnen auch gefallen