Nur drei Rentenversicherungen sind "gut"

Geld fürs Alter zu sparen, ist eine gute Idee. Nur wohin mit dem Spargroschen? Der Reflex, in private Rentenversicherungen zu investieren, lohnt nicht immer. Denn wer mit der garan­tierten Rente ins Plus kommen will, muss lange leben. Auch aufgrund hoher Kosten.

Private Altersvorsorge? Notwendig, aber schwierig. Millionenfach haben Kunden in der Vergangenheit klassische private Renten­versicherungen mit garan­tiertem Zins auf den Sparbeitrag abge­schlossen. Sie verheißen keine üppige Rendite, aber garan­tieren eine feste Verzinsung und eine lebens­lange Rente. Oben­drein sind sie bequem: Ist der Vertrag einmal abge­schlossen, muss sich der Kunde nicht mehr darum kümmern. Der Versicherer legt das Geld des Kunden an.

Für ab 2025 neu abge­schlossene Verträge dürfen die Versicherer maximal eine jähr­liche Verzinsung von 1 Prozent garan­tieren. Allerdings wird nicht der gesamte Beitrag des Kunden verzinst. Die Versicherer ziehen zunächst die Kosten ab. Dies mindert die Rendite.

Die Stiftung Warentest hat sich 14 Tarife einer klassischen privaten Renten­versicherung, bei denen bei Rentenbeginn mindestens 90 Prozent der einge­zahlten Beiträge garan­tiert vorhanden sind, angeschaut. Die Versicherungs­unternehmen im Test reichen vom Branchenführer Allianz über Europa bis zur Württembergischen.

Gros der Policen nur "befriedigend"

In einer Modellrechnung wurde geschaut, wie hoch die garan­tierten Renten der Anbieter ausfallen, wenn der Kunde 30 Jahre lang 200 Euro im Monat einzahlt (insgesamt 72.000 Euro) und sich die Rente ab dem 67. Geburts­tag auszahlen lässt. Ebenfalls bewertet wurden der Anlage­erfolg und die Kosten des Versicherers, die Flexibilität und die Trans­parenz der Verträge analysiert.

Ergebnis: Das Gros der Policen war nur "befriedigend". Wesentlicher Grund für das mäßige Abschneiden: hohe Kosten. Teure Versicherer können keine hohe Rente garantieren.

Nur dreimal gab es das Qualitätsurteil "gut". Als da wären: die Tarife "Europa E-RCP" (Note 2,2, garantierte Monatsrente 218 Euro), "Hannoversche Bausteinrente R4" (2,3, 240 Euro) und "Die Bayerische KlassikRente 25867" (2,4, 220 Euro). Testsieger Europa hat niedrige Kosten, was gut für die Rendite ist. Hier mindern die Kosten die Rendite nur um 0,32 Prozentpunkte, beim Marktführer, der "Allianz PrivatRente Perspektive", sind es satte 1,24 Prozentpunkte - fast viermal so viel (garantierte Monatsrente 204 Euro, "befriedigend"). Die höchste Garantierente bietet die Hannoversche. Sie schwächelt jedoch bei Flexibilität und Transparenz.

Zahlen die Versicherer am Ende nicht mehr als die garan­tierte Rente aus, müssen Kunden sehr alt werden, bis sie ihre einge­zahlten Beiträge wieder heraushaben. Der Modellkunde muss selbst mit einem guten Tarif aus dem Vergleich mehr als 90 Jahre alt werden, bis es so weit ist.

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