Das sind die besten Policen für Privathaftpflicht und Tierhalterhaftpflicht
Eine kleine Unachtsamkeit kann schnell hohe Kosten nach sich ziehen. In Fällen mit Schäden an fremden Sachen oder anderen Personen schützt die Privathaftpflicht vor finanziellen Risiken. Für Tierbesitzer gilt: Wenn Hund oder Pferd Schaden anrichten, greift die Tierhalterhaftpflicht.
Die Privathaftpflichtversicherung zählt zu den wichtigsten Policen für Verbraucher: Sie sichert Schadenersatzansprüche ab, also die finanziellen Folgen von Schäden, die Dritten unbeabsichtigt zugefügt werden. Dazu gehören Sach-, Personen- und Vermögensschäden, wie ein beschädigtes Smartphone, eine zerbrochene Fensterscheibe oder die Folgen eines teuren, von der versicherten Person verursachten Fahrradunfalls.
Die Verträge decken auch Schäden ab, die von Kleintieren wie Katzen oder Vögeln verursacht werden. Hundehalter und Pferdebesitzer schützt die Privathaftpflicht jedoch nicht. Dabei können Hunde oder Pferde unvorhersehbare hohe Schäden anrichten, etwa wenn ein Hund auf die Straße läuft und einen Verkehrsunfall auslöst oder ein Pferd ausbricht und einen fremden Zaun beschädigt. Auch ohne direkte Schuld haftet der Halter in voller Höhe. Die Tierhalterhaftpflicht deckt diese Risiken ab und ist in einigen Bundesländern für Hundehalter sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Die Experten vom Analysehaus Franke und Bornberg kennen die Risiken und haben für ntv analysiert, was die jeweilige Haftpflicht abdecken sollte. Auf der Basis des hauseigenen Ratings wurden die Tarife mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ermittelt.
Die besten Tarife in der Privathaftpflicht
In der Privathaftpflicht setzen Versicherer in der Regel auf ein mehrstufiges Tarifsystem. Während die preisgünstige Basisvariante meist nur das Pflichtprogramm abdeckt, enthalten die Top-Varianten zahlreiche weitere Leistungen. Sie zahlen zum Beispiel bei Schäden durch Gefälligkeitsleistungen, übernehmen den Schutz für deliktunfähige Kinder oder Haftpflichtansprüche aus Betreuung und Pflege. Basistarife zeigen dagegen häufig Schwächen unter anderem beim Schutz für deliktunfähige Mitversicherte, selbstständige nebenberufliche Tätigkeiten, Schäden an Sachen von Arbeitskollegen oder Arbeitgebern, Verlust von beruflichen Schlüsseln sowie beim Schadenersatzrechtsschutz.
"Ein gründlicher Blick in die Vertragsbedingungen ist ratsam", erklärt der Versicherungsexperte Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. "Die Deckungssumme beispielsweise sollte mindestens 10 Millionen Euro betragen. Auch eine Forderungsausfalldeckung macht Sinn. Sie springt ein, wenn jemand anderes mir selbst einen Schaden zufügt, diesen aber aus finanziellen Gründen nicht begleichen kann." Noch relativ jung ist die sogenannte Best-Leistungsgarantie. Diese hebt den Versicherungsschutz des gewählten Tarifs auf das höchste am Markt erhältliche Niveau. Franke mahnt jedoch zur Vorsicht: Nicht immer bedeutet sie einen automatischen Anspruch, denn auch hier können durch Erstattungshöchstbeträge oder Ausschlüsse Lücken im Versicherungsschutz verbleiben.
In der Analyse unterscheidet Franke und Bornberg nach Tarifen für Familien und Singles. Für Familien werden 68 Kriterien in 21 Kategorien und für Singles 57 Kriterien in 18 Kategorien untersucht. Für eine erstklassige Bewertung sind neben den Mindeststandards spezifische Leistungen erforderlich. Versicherungen, die mit dem Rating FFF+ ausgezeichnet sind, bieten eine herausragende Qualität. Die Kosten für einen guten Vertrag für Familien betragen rund 80 Euro, für Singles etwa 55 Euro pro Jahr. Für ntv hat Franke und Bornberg die besten Policen für verschiedene Musterfälle ermittelt. In der Bewertung legen die Analysten ein Verhältnis von 30 Prozent Preis zu Prozent Leistung zugrunde.
Die besten Tarife in der Tierhalterhaftpflicht
Jeder Tierhalter sollte die Haftungsrisiken, die mit seinen Tieren verbunden sind, nicht unterschätzen. "Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung ist enorm wichtig", erklärt Franke, der mit seinem Unternehmen erstmals ein faktenbasiertes Rating zur Tierhalterhaftpflicht durchgeführt hat. "Die Qualitätsunterschiede der Tarife sind allerdings beträchtlich. Zudem gibt es Angebote sowohl für sicherheitsbewusste Tierhalter als auch für preissensible Kunden."
Zentrale Aspekte sind bei der Bewertung der Tarife die Deckungssumme, die Forderungsausfalldeckung sowie die Mitversicherung von Schäden an gemieteten und geliehenen Sachen. Das kann bei Hunden z.B. das Zerkratzen von Möbeln in einer Ferienwohnung sein oder bei Pferden die Beschädigung einer gemieteten Box. Leistungen wie die Teilnahme an Turnieren und Veranstaltungen oder die Best-Leistungsgarantie, die aus der Privathaftpflicht bekannt ist, fließen ebenfalls ein. Das Rating unterscheidet Tarife für Hunde- und Pferdehalter.
Die besten Haftpflichttarife für Hundehalter
Für die Analyse der Tarifwelt der Hundehalterhaftpflicht wurden 35 Kriterien in 13 Kategorien geprüft. Für die Bestnote FFF+ müssen Tarife Mindeststandards erfüllen sowie eine Deckungssumme von 20 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden, Versicherungsschutz für Schäden an gemieteten und geliehenen beweglichen Sachen sowie Schadensersatzrechtsschutz im Rahmen der Forderungsausfalldeckung beinhalten. Allerdings erreichen nur wenige Tarife die Höchstwertung. Auch die Preisspreizung ist groß. Laut Franke und Bornberg zahlen Hundehalter für einen Labrador je nach Tarif zwischen rund 60 und 150 Euro im Jahr. Bei anderen Rassen kann die Prämie deutlich höher liegen. Für mehrere Hunde sind je nach Gesellschaft Nachlässe möglich.
Die besten Haftpflichttarife für Pferdehalter
Für das Rating zur Pferdehalterhaftpflicht hat Franke und Bornberg 37 Kriterien in 13 Kategorien analysiert. Tarife, die sich ein FFF+ verdient haben, bieten neben definierten Mindeststandards mindestens zwölf Monate Versicherungsschutz für Fohlen und Jungtiere. Tarifqualität und -preis gehen auch in dem Segment weit auseinander. Beim Preis reicht die Spanne von gut 90 bis 320 Euro im Jahr. Werden mehrere Tiere versichert, sind ebenfalls Nachlässe möglich.